»Pimp my PC«: Kaum ein Kundenkreis zahlt so bereitwillig hohe Preise für Komponenten, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen, wie die Gemeinde der Modding- und Gaming- Enthusiasten. Kompetente Fachhändler, die ihre Kunden fachkundig bei der visuellen Individualisierung und technischen Aufrüstung ihres Rechners unterstützen, können sich daher über attraktive Margen freuen.
Auch wenn der Modding-Markt im Zeitalter des zunehmend populär werdenden Wohnzimmer-PCs seit einigen Jahren stagniert, ergeben sich für fachkundige Händler weiterhin zahlreiche Möglichkeiten, um mit Tuning-Komponenten überdurchschnittliche Margen einzufahren.
Björn Bartsch, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Distributor Wave, räumt ein, dass der ganz große Hype zwar vorbei sei, doch Modding habe die PC-Welt immerhin nachhaltig verändert, da mittlerweile die langweiligen, beigefarbenen Standard-PCs komplett verschwunden seien: »Modding ist kein Megatrend mehr, doch die Produkte werden nach wie vor gekauft. Und ein beleuchteter Lüfter ermöglicht dem Händler wesentliche höhere Margen als eine Festplatte je bieten kann«, so Bartsch.
Ähnlicher Meinung ist auch Florian Gerken, Business Manager Components bei Ingram Micro, der Modding nicht mehr als Hype sondern als mittlerweile fest etabliertes Thema betrachtet: »Der Höhepunkt der Moddingwelle ist sicherlich erreicht. Jetzt befinden wir uns auf einem stabilen Level. Es gibt immer noch reichlich Möglichkeiten, sich mit Modding-Produkten zu differenzieren und Zusatzgeschäfte zu generieren. « Dreh- und Angelpunkt des margenträchtigen Modding-Geschäfts ist das PCGehäuse, das sich mit spektakulär gestylten Lüftern, Kühlern, Kabeln und Lichteffekten individuell gestalten lässt. Interessante Margen winken auch durch neueste Prozessoren- und Grafikkarten- Technik, mit der Modding-Systeme vom solventen Fan ausgestattet werden: »Für den Fachhändler ist es wichtig, stets die neuesten Produkte im Sortiment zu führen, wenn er den Modder dauerhaft als Kunden gewinnen will«, betont Bartsch.
Mehr noch als in anderen Segmenten komme es gerade bei den technikbegeisterten Modding-Fans für den Händler darauf an, dem Kunden stets einige Schritte voraus zu sein. Die Kernzielgruppe der Modding-Enthusiasten besteht aus jungen Männern im Alter zwischen 17 und 24 Jahren, die monatlich mehrere Hundert Euro für ihre liebsten Hobbys Modding und Gaming ausgeben. Der Umsatz mit Computerspielen liegt in Deutschland gegenwärtig bei rund 1,5 Milliarden Euro. Davon entfallen rund 20 Prozent auf die zugehörige Hardware. Laut Florian Gerken von Ingram Micro, sei es daher für jeden Fachhändler notwendig, neben Case-Modding-Zubehör wie Gehäusen, Lüftern und Leuchtmitteln auch neueste Grafikkarten- und Prozessor-Technologie verfügbar zu haben.