Erstmals sinken Tagessätze für hochqualifizierte Dienstleistungen

Preise für IT-Services im Sinkflug

1. April 2009, 8:16 Uhr | Nadine Kasszian

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Verstärkt globale Support-Strukturen aufbauen

Auch wenn das Niveau im vergangenen Jahr gefallen ist, gilt allerdings immer noch: Mit Consulting-Dienstleistungen und komplexen technischen Services lassen sich noch immer überdurchschnittliche Preise erzielen. Für einfachere Implementierungs- und Administrationsdienstleistungen liegen die Tagessätze dagegen deutlich niedriger. Gerade für mittelständisch geprägte IT-Services-Anbieter könnte die Luft bei einer anhaltenden Konjunkturflaute dünn werden. »Momentan kommen alle unter Druck, die keinen Komplettservice anbieten können«, sagt etwa Rolf Süß von Materna. Auch kleinere Anbieter können sich nach Einschätzung von Berlecon mit der richtigen Strategie jedoch erfolgreich am Markt positionieren, etwa indem sie sich als Top- Spezialisten aufstellen. »Momentan trifft man im Markt allerdings typischerweise Anbieter, die stark im Mainstream schwimmen und sich wenig durch Spezialisierung unterscheiden«, beschreibt Berlecon-Analyst Andreas Stiehler die derzeitige Situation. Da inzwischen auch mittelständische Kunden oft international agieren, empfiehlt Berlecon Dienstleistern zudem, verstärkt globale Support-Strukturen aufzubauen. »Wer nicht international aufgestellt ist, der hat ein großes Problem«, bestätigt Herbert Vogel, Geschäftsführer des Bielefelder Systemhauses Itelligence, das mehr als die Hälfte seines Umsatzes außerhalb von Deutschland macht. Auch die Einbeziehung von Offshore- Ressourcen sollten Anbieter überdenken, rät Berlecon. »Wir sehen auch mittlere und kleinere Anbieter, die das clever lösen. Aber es gibt meines Erachtens noch zu wenige, die das realisieren «, sagt Stiehler.

Berlecon ist mit seiner Einschätzung des IT-Servicemarktes nicht allein: Auch die Marktforscher von Gartner rechnen mit Preissenkungen zwischen fünf und 20 Prozent bis zum Ende des nächsten Jahres. Die meisten Kunden setzen ihre Lieferanten massiv unter Druck, so Gartner. Im Einzelnen erwarten die Analysten bei Data Center Services Nachlässe von 5 bis 15 Prozent, bei Desktop/Help Desk Services von 5 bis 10 Prozent, bei Netzwerkdienstleistungen und bei Anwendungs-Hosting zwischen 10 und 20 Prozent.

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INFO

www.berlecon.de

www.computacenter.com

www.itelligence.de

www.materna.de


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  2. Verstärkt globale Support-Strukturen aufbauen

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