Preisverfall im ITK-Markt drückt auf den Umsatz
Die prognostizierte Wachstumsrate von zwei Prozent auf 149 Milliarden Euro wird der deutsche ITK-Markt in diesem Jahr verfehlen. Der Grund: Die Telekommunikationswirtschaft verliert bei steigender Nachfrage durch den anhaltenden Preisverfall Umsatz.

Der Branchenverband Bitkom hat die Umsatzerwartungen für 2007 in den Bereichen Informationstechnik und Telekommunikation nach unten korrigiert. Statt des erhofften Zuwachses von 2 Prozent geht der Verband jetzt nur noch einem Plus von 1,3 Prozent aus.
Statt 149,1 Milliarden werden ITK-Unternehmen demnach in diesem Jahr nur 147,8 Milliarden Euro umsetzen. »Die Telekommunikation kämpft wegen stark sinkender Preise mit Umsatzrückgängen«, begründet Bitkom-Präsident Dr. August-Wilhelm Scheer die revidierte Prognose.
Ungeachtet der Umsatzschwäche sei das Interesse an Telekommunikationsdiensten ungebrochen, führt Scheer weiter aus. So würden neue Formen der Sprachtelefonie über Internet und Fernsehkabel zum Teil dreistellig wachsen.
Politik soll Handy- und IP-TV den Weg ebnen
Auch im Mobilfunk sind die Gesprächsminuten 2006 um ein Drittel nach oben geschnellt. Allerdings ließ sich damit der Preisverfall nicht auffangen.
Deshalb Vor diesem Hintergrund fordert Scheer die Politik auf, die Hürden für neue Angebote wie Handy-TV und Internet-Fernsehen schnell abzubauen. »Die Branche steht in den Startlöchern. Jetzt ist die Politik am Zug, den Weg für innovative Telekommunikationsdienste frei zu machen«, betont Scheer.
Einbußen bei Mobilfunk und Festnetz
Für das laufende Jahr prognostiziert Verband im Marktsegment Telekommunikation ein Minus von 1,8 Prozent auf 64,8 Milliarden Euro. Im Frühjahr rechnete die Branche noch mit einem Umsatz von 65,9 Milliarden Euro, also knapp unter Vorjahresniveau.
Der Mobilfunkumsatz in Deutschland sinkt 2007 um 2,5 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro. Im Festnetz ist sogar ein Rückgang von sieben Prozent auf 17,5 Milliarden Euro zu verzeichnen.
Parallel dazu legen die Datendienste um sieben Prozent auf 12,4 Milliarden Euro zu. Bis Ende dieses Jahres soll nahezu die Hälfte aller deutschen Haushalte über einen Internetzugang über DSL oder TV-Kabel verfügen.
Stabile Entwicklung in der Informationstechnik
Stabil hingegen verläuft die Marktentwicklung in den beiden Sparten Informationstechnik und Konsumelektronik.
Bei der Informationstechnik bleibt es bei den Prognosen vom Frühjahr mit einem Plus von 3,5 Prozent auf 72,5 Milliarden Euro. »Die IT profitiert von der steigenden Nachfrage professioneller Abnehmer in der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung«, so Scheer.
Im Einzelnen wächst der Softwareumsatz um sechs Prozent auf 18 Milliarden Euro und IT-Services um knapp fünf Prozent auf 30,5 Milliarden Euro. Einzig die Hardware muss mit einem Minus rechnen. Auch hier drücken die Preise, so dass trotz steigender Verkäufe der Umsatz um 1,1 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro zurück geht.
Einen kräftigen Zuwachs prognostiziert der Bundesverband im Bereich Konsumelektronik Consumer mit 6,7 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Besonders die Nachfrage nach Flachbildfernsehern, Spielekonsolen, MP3-Playern und anderen digitalen Geräten der Unterhaltungselektronik kurbeln das Geschäft an.