Der Exklusivdistributor von Samsung-Telefonanlagen, Mycom, will den Hersteller verklagen: Samsung habe TK-Systeme für den Enterprise-Markt mit haarsträubenden Mängeln auf den Markt gebracht und bis heute nicht behoben, so der Vorwurf. Der Distributor hat deshalb den Vertrieb eingestellt.
Debakel für die 2005 auf dem deutschen Markt gestartete Telefonanlagen-Sparte von Samsung: Der bislang einzige Distributor hat den Vertrieb der Systeme nach Kündigung aufgegeben, die Kooperation mit einem neuen Grossisten ist noch nicht spruchreif.
Das Osnabrücker Unternehmen Mycom wirft den Koreanern vor, Produkte mit gravierenden technischen Mängeln auf den Markt gebracht zu haben. »Die Probleme sind absolut haarsträubend und teilweise bis heute ungelöst«, ärgert sich Mycom-Geschäftsführer Udo Wenker im Gespräch mit unserer Schwesterzeitschrift CRN.
So könnten Anrufer beispielsweise laufende Gespräche auf anderen Leitungen mithören oder Verbindungen würden plötzlich abbrechen. Kaum eine der bislang rund 70 installierten Lösungen – Projektvolumen jeweils zwischen 10.000 und 170.000 Euro - arbeite störungsfrei.
Samsung: Vorwürfe nicht haltbar
Claus Winhard, deutscher Sales-Chef für die Samsung-Telefonanlagen, wehrt sich gegen die Vorwürfe des Ex-Partners: »Wir haben nie bestritten, dass es technische Probleme gibt. Aber diese betreffen höchstens zehn Prozent der Kunden«. Die von Mycom erhobenen Vorwürfe seien nicht haltbar.