Produktdatenaustausch leicht gemacht
Produktdatenaustausch leicht gemacht. Verteilte Entwicklungsprojekte auf unterschiedlichen Systemplattformen und mit unterschiedlichen Prozessstrukturen erfordern standardisierte Schnittstellen, wenn Kommunikation möglich werden soll.
Produktdatenaustausch leicht gemacht
Die Wertschöpfung eines Unternehmens wird stark durch die Qualität seiner Prozesse bestimmt. Sie sind ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb, weshalb kein Hersteller einen Einheitsprozess für die Produktentwicklung akzeptieren wird. Umso wichtiger sind Standards, die es erlauben, ohne großen Aufwand Daten auszutauschen und die Prozesse aufeinander abzustimmen. Der Verein Prostep iViP (Initiative zur integrierten virtuellen Produktentstehung) kümmert sich seit über zehn Jahren mit Erfolg um eine bessere Synchronisation verteilter Entwicklungsprozesse in der Automobil- und Zulieferindustrie.
Mehr Vereinheitlichung
Die international tätigen Automobilhersteller bemühen sich derzeit, ihre Produktdaten, die Systeme, mit denen diese Daten erzeugt und verwaltet werden, und ihre Entwicklungsprozesse konzernweit zu vereinheitlichen. So wollen sie die Synergien ihrer global verteilten Entwicklungsressourcen besser ausschöpfen. Auch sonst spielen neutrale Standards für die verteilte Produktentwicklung eine immer wichtigere Rolle, denn ohne sie lassen sich die unternehmensübergreifenden Prozesse in der Zulieferkette nicht optimal verzahnen.
Ein Großteil der Entwicklungsleistung in der Automobilindustrie wird von den Systemlieferanten und ihren Zulieferern erbracht. Die Zulieferer der ersten Reihe (Tier 1) koordinieren die Arbeit der Komponenten- und Teilelieferanten und übernehmen selbst immer mehr Entwicklungsverantwortung. Zum Teil treten sie heute schon als Generalunternehmen auf, so dass sich der OEM (Original Equipment Manufacturer) plötzlich in der Rolle des Zulieferers bestimmter Komponenten sieht. Vernetzte Strukturen lösen die hierarchischen Beziehungen in der Zulieferkette ab, was sich zwangsläufig auch auf die Kommunikationsprozesse auswirkt.
Um bei zunehmender Variantenvielfalt und Komplexität der Fahrzeuge die Entwicklungszyklen weiter verkürzen zu können, müssen alle an der Produktentwicklung beteiligten Partner effizienter zusammenarbeiten. Das bedeutet eine engere Abstimmung der verteilten Entwicklungsteams über das Internet oder darauf aufbauende Infrastrukturen. Daraus ergeben sich neue Aufgaben für die Datenkommunikation, die in den Standardisierungsbestrebungen der letzten Jahre ihren Niederschlag gefunden haben.
Je mehr Teilentwicklungen an externe Partner vergeben werden, desto höher ist die Qualität und desto größer ist die Vielfalt der ausgetauschten Informationen. Es reicht nicht mehr aus, nur die Geometriedaten zu versenden. Die Automobilhersteller verlangen von ihren Partnern zunehmend auch die dazugehörigen Dokumentenstammdaten, Produktstrukturen, Konfigurationen sowie die Freigabe und Änderungsstände, die normalerweise in Engineering- bzw. Produktdaten-Management-Systemen (EDM/PDM) verwaltet werden. Neben dem CAD- gewinnt der (standardisierte) PDM-Datenaustausch immer mehr an Gewicht.