Quanta will Maxdata-Marken übernehmen
Der weltgrößte taiwanische Notebookfertiger Quanta will weitere PC-Marken erwerben und verhandelt mit der insolventen Maxdata. Eine schlechte Nachricht für den IT-Fertigungsstandort Deutschland.

- Quanta will Maxdata-Marken übernehmen
- Kein OEM-Geschäft im Herzen Europas
Der vom Insolvenzverwalter von Maxdata eingesetzte Rechtsanwalt Dirk Andres ist bei der Suche nach Investoren ein gutes Stück weitergekommen, was den besorgten Maxdata-Mitarbeitern aber nicht gerade Mut einflößen wird. Denn Verhandlungspartner ist Quanmax, ein Tochterunternehmen des taiwanischen Auftragsfertigers Quanta. Das Interesse von Quanmax richtet sich auf die PC- und Servermarke Maxdata sowie auf die Monitormarke Belinea, unter der Maxdata im vergangenen Jahr begonnen hatte, auch Notebooks zu vertreiben. Volle Handlungsfreiheit hat Andres aber erst nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. September. Dann kann der Insolvenzverwalter mit der Veräußerung des Vermögens von Maxdata beginnen.
Bei seiner aggressiven europäischen Expansionsstrategie spielt der taiwanischen Quanmax der Umstand in die Hände, dass zahlreiche Hersteller finanziell am Ende oder wie Maxdata bereits insolvent sind. Als Kunden, die bei Quanta in China und Taiwan Notebooks, PCs, Server oder Unterhaltungselektronik fertigen lassen, drohen die angeschlagenen Hersteller für Quanta wegzufallen. Deren eingeführte Marken jedoch sind für die Taiwaner aber offenbar interessant genug, um den Einstieg zu wagen. Ebenso wie die bestehenden Vertriebskanäle dieser Hersteller.
Erst diese Woche hat Quanmax die Mehrheit beim österreichischen Hersteller Gericom aus Linz übernommen und wird den dortigen Gründer und CEO Hermann Oberlehner gegen den Kontron-Gründer Hannes Niederhauser austauschen. Quanta ist wie Kontron im Bereich Embedded Computer engagiert. Beide Firmen haben sich im vergangenen März ein Joint Venture geschlossen, Quanta beteiligte sich an der Kontron Asia mit 21 Prozent (CRN berichtete ). Wenige Monate zuvor hatte Quanmax die ebenfalls in Linz ansässige Chiligreen Computer GmbH übernommen und somit das Unternehmen gerettet (CRN berichtete ).