Zum Inhalt springen

Quo Vadis - Softwaremarkt im Umbruch

Derzeit gibt es im Softwaremarkt nur eine Gewissheit: nichts ist gewiss. Nicht nur Anwendern fällt Orientierung schwer. Um den Anschluss nicht zu verpassen, springen viele Hersteller auf fahrende Züge - mit nicht immer klarem Ziel vor Augen.

Autor:Redaktion connect-professional • 7.2.2008 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Quo Vadis - Softwaremarkt im Umbruch
  2. Fragezeichen um Microsoft und Yahoo

Einige Schlagzeilen allein aus dem Monat Januar zeigen, dass sich die Konsolidierung im Softwaremarkt derzeit extrem beschleunigt: IBM bekommt grünes Licht für die Übernahme von Cognos, SAP muss mit der endgültigen und vollständigen Integration von Business Objects noch etwas warten, Microsoft kauft die Suchmaschinen Technologie von FAST und bietet erneut für Yahoo, Oracle macht den Deal mit BEA perfekt und Sun übernimmt die Opern-Source-Datenbank MySQL.

Einen gewaltigen Schritt in Richtung eines auch augenscheinlich wahrgenommenen Softwareherstellers hat IBM gemacht: IBM ist nun auch endgültig offiziell eine Größe im Applikationsgeschäft und kann sich nicht mehr hinter Middleware verstecken, so die Einschätzung der Analysten von IDC. Die große Produkt- und Service-Ankündigung zu Information on Demand und neue Cognos-Angebote unterstreichen diese neue Unternehmensrichtung klar und deutlich. Nach der Übernahme von AptSoft (Business Event Processing) und der Ankündigung von Atlantic (enger Datenaustausch zwischen Lotus Notes/Domino und SAP) sowie den Neuigkeiten in Sachen Stammdatenverwaltung im Januar 2008 sind noch viele weitere Schritte von IBM in diesem Jahr im Applikationsbereich zu erwarten.

SAP hat mit dem gemeinsamen Marktauftritt mit Business Objects klargemacht, dass der Konfrontation mit Oracle (und Hyperion) nicht ausgewichen werden soll. Bei SAP werden wir im Laufe von 2008 ein »Kurs-Halten« erleben können: On-Demand via SAP By Design, Migrationen auf jeweils neueste Version des on-premise ERP-Systems, erneuter Fokus auf Datenanalysen und Mittelstandsoffensiven.

Oracle wird in 2008 beweisen müssen, dass die Middleware Fusion und die Fusion Applications zum Fliegen kommen. Oracle wird vermutlich versuchen, die BEA-Akquisition als Vorwand für Verzögerungen bei den neuen Fusion Applications zu benutzen und nur vordergründig neue Fusion-Angebote vorstellen. Außerdem muss Oracle einen Weg aus der Einbahnstraße der Akquisitionsstrategie finden. Auf Dauer wird das Geschäftsmodell nicht zukunftsweisend sein, so das hafrte Urteil von IDC–Analyst Rüdiger Spies.

Sun hat nun endgültig die Chance zu beweisen, dass es nicht nur eine reine Hardware-Company ist. Mit einem mehr oder weniger vollständigen Middleware-Stack bieten sich für Sun völlig neue Chancen für Projekte und Marktauftritte. Die Herausforderung für Sun wird es sein, mit Software auch Geld zu verdienen.