Radware kauft Nortels Geschäftssparte Application-Switches
Die »Alteon«-Linie der Application-Switches von Nortel Networks wird künftig unter dem Namen »Radware Alteon« vermarktet. Der Grund: Radware hat die Sparte des insolventen kanadischen Netzwerkausrüsters gekauft.

Um an Geld zu kommen, gibt der insolvente kanadische Netzwerkhersteller Nortel Networks Teile seiner Produktlinien ab. Eine davon sind die Application- und Acceleration-Switches der Reihe »Alteon«.
Sie waren seit Mitte 2000 Bestandteil von Nortels Produktpalette. Damals übernahm das Unternehmen Alteon Websystems Inc.
Nun wird Radware die Geräte unter dem Namen Radware Alteon anbieten. »Die Übernahme des Application-Switch-Geschäftsbereichs von Nortel ist eine strategische Entscheidung«, sagt Roy Zisapel, Chief Executive Officer von Radware. »Anwender erhalten in Zukunft ein besseres und integriertes Paket mit einem weltweit ausgezeichneten Support in einer global aufgestellten Organisation.«
Radware will Alteon-Linie weiterentwickeln
Der neue Besitzer der Alteon-Reihe will die Lösungen nach eigenen Angaben weiterentwickeln. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits in die dazu notwendigen Ressourcen investiert.
Die Alteon-Systeme sollen die Layer-4/7-Switch-Linie von Radware ergänzen. Dazu zählen insbesondere die Geräte der Reihe »AppDirector«, »AppXcel« und »AppXML«.
Der Verkauf der Alteon-Sparte wirft die Frage auf, ob sich Nortel nicht komplett aus dem Geschäft mit Komponenten für Unternehmensnetze zurückziehen wird. Derzeit bietet der Hersteller in diesem Segment unter anderem Sicherheitssysteme (»Secure-Router«), LAN-Switches (»Ethernet-Routing-Switch«) und Wireless-LAN-Komponenten an.
Mobilfunktechnik im Fokus
Derzeit sieht es ganz danach aus, als wolle sich Nortel auf die Bereiche Mobilfunkausrüstung, speziell LTE-Systeme (Long-Term Evolution) und Unified-Communications konzentrieren.
Allerdings musste der Hersteller vor wenigen Tagen bei LTE einen Dämpfer hinnehmen: Der Mobilfunk-Service-Provider Verizon entschied sich dafür, LTE-Ausrüstung bei Alcatel-Lucent und Ericsson zu ordern, und das trotz langjähriger Geschäftsbeziehungen zu Nortel Networks. Der Carrier wollte offenkundig nicht auf einen Lieferanten setzen, dessen Zukunft nach wie vor ungewiss ist.