Entwicklung und Test bei der Commerzbank
Die Commerzbank, hier zu Lande eines der größten privaten Kreditinstitute, unterhält umfangreiche IT-Abteilungen, deren Aufgabe auch in der Entwicklung neuer Anwendungen besteht. Bis vor einigen Jahren deckte man dort den Bedarf an Rechenkapazitäten durch Anschaffung neuer Hardware. Im Zuge der IT-Neustrukturierung des bundesweiten Transaction Banking erwies sich die traditionelle physische Infrastruktur allerdings als unzureichend im Hinblick auf Kosten und Flexibilität: »Stetig steigende Kosten für Instandhaltung, lange Lieferzeiten für neu bestellte Hardware und unterschiedliche Betriebssysteme legten eine Umstellung auf eine virtuelle Umgebung nahe«, sagt Manuela Kaps aus dem Bereich Windows Services der IT Production der Commerzbank und fährt fort: »Wir brauchten eine einheitliche Plattform für die Entwickler. Diese wiederum benötigen eine vollständige Testumgebung mit oftmals mehreren Betriebssystemen und Software-Komponenten mit einem Maximum an Nutzerrechten.«
Nach ersten Tests baute die Bank deshalb eine virtuelle Infrastruktur auf Basis der Virtualisierungssoftware GSX Server des Herstellers VMware auf. Derzeit sind 24 Hardware-Server unter diesem Produkt in den Versionen 2.5 und 3.0 im Einsatz. Tatsächlich arbeiten auf diesen 24 Hardware-Servern 120 virtuelle Clients und 60 virtuelle Server. Anschaffung, Inbetriebnahme und Wartung der entsprechenden physischen Hardware (156 Rechner) wurden überflüssig. Die Gesamtbetriebskosten konnten deutlich heruntergefahren werden.
Die Erfahrungen mit der virtuellen Infrastruktur sind dabei derart positiv, dass die Verantwortlichen eine Ausweitung auf Produktivsysteme evaluieren: »Mit der Virtualisierung der Test- und Entwicklungsumgebungen konnten wir erhebliche Einsparungen an Hardware erzielen, ohne dass die Nutzer eine Beeinträchtigung der gebotenen Leistung erlebt haben. Wir sind zuversichtlich, die Verfahren bald auch auf die hoch belasteten Produktivsysteme übertragen zu können«, blickt Dr. Reinhard Leuchs, der den Bereich Windows Services leitet, optimistisch in die virtuelle Zukunft.
Dort bereits angekommen ist die BHW-Gruppe, einer der größten Finanzdienstleister in Deutschland. Das Unternehmen sah sich mit einer ganz besonderen Herausforderung konfrontiert: einem Insourcing-Projekt. Es galt, die IT-Systeme der Unternehmenstochter Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden (AHBR) in die eigene Infrastruktur zu integrieren. Da der Finanzdienstleister bereits sehr gute Erfahrungen mit einer virtuellen Infrastruktur als Testumgebung gesammelt hatte, entschied sich das Projektteam dazu, die Systeme auf virtuelle Maschinen zu migrieren. Da es sich bei den zu migrierenden Systemen um kritische Anwendungen handelt, setzt das Unternehmen auf die Hochleistungsplattform ESX Server.