Auf der ganzen Linie überzeugt
Derzeit läuft der ESX Server auf drei physischen Intel-basierten Rechnern der Primergy-Marke von Fujitsu Siemens. Auf jedem Computer laufen rund 20 virtuelle Maschinen. Ein Server des Typs R450 bildet als Testumgebung die gesamte Backoffice-Infrastruktur der BHW ab, und Rack-Server der Baureihe RX800 beherbergen die Microsoft-Produktivsysteme der BHW-Gruppe. Für die Unterstützung der besonders ressourcenhungrigen Terminalserver mit bis zu 300 Anwendern auf einem RX800-Server kommt außerdem VMware Virtual SMP zum Einsatz. Dieses Add-On ermöglicht es einer virtuellen Maschine, mehrere physische Prozessoren parallel zu nutzen. Die Verantwortlichen bei BHW schätzen den Nutzen der virtuellen Infrastruktur. »Die Installation überzeugt uns auf der ganzen Linie«, erklärt Alexander Daniel McLaren, Leiter Netzwerkbetrieb und Service, und resümiert: »Wir hatten seither keinen einzigen Systemausfall zu verzeichnen, der auf die Virtualisierungssoftware zurückzuführen wäre. Wir werden die Installation beständig ausbauen.«
Hochverfügbarkeit bei der Soka-Bau
Die Beispiele bei Commerzbank und BHW demonstrieren den Einsatz einer virtuellen Infrastruktur vornehmlich zum Zweck der Kostenreduktion durch Konsolidierung und Administrationsvereinfachung. Die größte deutsche Pensionskasse, die auf die Bauwirtschaft ausgerichtete und in Wiesbaden ansässige Soka-Bau, nutzt die virtuelle Infrastruktur über diese Vorteile hinaus, um eine hohe Verfügbarkeit ihrer Systeme zu erreichen. Zusammen mit einem Dienstleister vor Ort gelang es das System hochverfügbar zu machen, die Server zu konsolidieren und auch die Gesamtbetriebskosten zu senken.
Eine virtuelle Infrastruktur lässt sich kostengünstig hochverfügbar betreiben, weil einzelne virtuelle Maschinen vollständig voneinander isoliert sind, so dass auf ein- und demselben physischen Computer mehrere separate IT-Umgebungen koexistieren können. Die virtuellen Rechner können physische Computer spiegeln und so als Failover-Server eine hohe Verfügbarkeit garantieren. Zudem steigert eine virtuelle Infrastruktur die Verfügbarkeit von Applikationen, indem sie Wartungsarbeiten vereinfacht. Da jede virtuelle Maschine über ihre eigenen Netzwerk- und Systemeinstellungen verfügt, ist sie blind gegenüber der physischen Hardware. Das bedeutet, dass sie auch nach einem Wechsel der Hardware mit denselben Einstellungen weiterarbeitet. Das Hardware-Management wird vollständig von der Softwarepflege entkoppelt, und die Hardware kann als ein gemeinsamer Pool von Prozessor-, Speicher- und Netzwerkeinrichtungen behandelt werden, der den verschiedenen Software-Services sofort und nach Bedarf zugeordnet werden kann.
Die Soka-Bau hat mit Hilfe des GSX Servers 16 physische Systeme auf zwei Vier-Prozessor-Maschinen konsolidiert und so eine ausfallsichere und flexible Infrastruktur geschaffen. Zurzeit läuft auf allen Maschinen Windows 2000 sowohl als Host- als auch als Gast-Betriebssystem, was das System zusätzlich vereinheitlicht und den Management-Aufwand weiter reduziert hat. Die Installation befindet sich seit geraumer Zeit im Produktiveinsatz und hat die in sie gesetzten Erwartungen übertroffen. So konnten die Kosten für den Betrieb der Server um mehr als 50 Prozent reduziert und die Auslastung der Systeme um 80 Prozent gesteigert werden. Die Installationszeiten für neue Applikationen wurden sogar um 90 Prozent verringert.
Die geschilderten Beispiele veranschaulichen, dass Unternehmen der Finanzbranche Virtualisierungssoftware bereits vielfältig nutzen. Zu den Einsatzbereichen Kostensenkung durch Konsolidierung und Vereinfachung der Administration in Test-, Entwicklungs- und Produktivumgebungen sowie Aufbau einer hochverfügbaren Infrastruktur kommen außerdem noch Möglichkeiten für Systemwiederherstellung und Disaster Recovery, Desktop-Management und -Sicherheit hinzu sowie Unterstützung bei Migrations- und Interoperabilitätsaufgaben.