RFID wird auch für Mittelstand interessant
Nicht für Konzerne ist die RFID interessant. Laut AIM wird auch der Mittelstand diese Technologie zunehmend nutzen. In Deutschland, dem viertgrößten Markt nach den USA, Großbritannien und China wird mit RFID bereits 200 Millionen Dollar umgesetzt.
Der überschäumenden Optimismus für die RFID-Technologie ist verflogen: »Der anfängliche Hype mit dem Ziel, dass alle Artikel im Handel mit RFID jederzeit identifiziert werden können, ist einer realistischen Betrachtungsweise gewichen«, fasste der Wolf-Rüdiger Hansen, Vorsitzender des Verbands für Automatische Identifikation, Datenerfassung und Mobile Datenkommunikation (AIM) auf der CeBIT zusammen. Wie sich gezeigt habe, lohne sich die RFID-Technologie in manchen Einsatzgebieten schlicht und einfach betriebswirtschaftlich (noch) nicht. Zusätzlich stellt im Verbrauchersektor die unklare Gesetzeslage, samt der entsprechenden Forderungen von Datenschützern nach einer vorgeschriebenen Deaktivierung der Chips, ein Problem dar: Hierdurch würden weitere Kosten entstehen und mögliche Vorteile, wie eine Garantieabwicklung über RFID-Daten, obsolet, beschreibt Hansen.
Bisher sind es überwiegend Konzerne in der Logistik und im Handel, die RFID einsetzen, allen voran die Metro AG. Aber auch bei mittelständischen Firmen beginnt sich die berührungslose Identifikations-Technik zu etablieren und löst immer häufiger den Barcode ab. Laut dem Vorstandsvorsitzenden des Informationsforums RFID, Michael ten Hompel, nutzen mittlerweile bereits knapp 25 Prozent der mittelständischen Firmen in Deutschland die Funkchips, beziehungsweise haben entsprechende Projekte gestartet. Dabei werden ständig neue Einsatzgebiete für die berührungslose Datenübertragung per Funk erschlossen: Neben Testfeldern wie dem bekannten Metro Future-Store leisten RFID-Tags bereits heute von der Logistik und Agrarwirtschaft, über öffentliche Verwaltungen und das Gesundheitswesen, bis hin zur Wissenschaft zuverlässig ihre Dienste. Über Bereiche wie Freizeitgestaltung (z.B. Konzerttickets) finden die Tags schließlich auch zunehmend den Weg zum Verbraucher.
Technisch sieht der Branchenverband AIM mit seinen mittlerweile über 900 angeschlossenen Unternehmen weltweit (über 150 in Deutschland) bei RFID einen deutlichen Trend zu den UHF Frequenzen. Insgesamt prognostiziert AIM für dieses Jahr ein gesundes Wachstum des deutschen RFID-Marktes um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2007 wurde in dem Deutschland laut Marktforschern 200 Millionen Dollar umgesetzt. Deutschland ist weltweit der viertgrößte Markt für RFID-Systeme nach den USA, Großbritannien und China.