Samsung greift im IT-Markt an
Die IT-Sparte des koreanischen Elektronikkonzerns Samsung soll sich mehr an Business-Kunden richten. Dazu soll die direkte Kundenansprache verstärkt und der Vertrieb über Systemhäuser und VARs forciert werden.
Im kommenden Jahr will Samsung die IT-Entscheider in Unternehmen stärker direkt ansprechen, dies bekräftigte Samsung- IT-Director Karl Tucholski auf einer Roadshow für Fachhändler und deren Business-Kunden. »Das bedeute jedoch keine Abkehr vom indirekten Vertrieb«, beruhigt Tucholski die anwesenden Reseller.
384 Millionen Euro (15 Prozent Plus) erwirtschaftete Samsung 2006 mit IT-Produkten, 2007 wird laut Tucholski ein ITUmsatz von 520 Millionen Euro angepeilt (35 Prozent Plus). Das entspricht in etwa einem Viertel des Gesamtumsatzes der Samsung Electronics GmbH in Deutschland, die 2006 1,4 Milliarden Euro erwirtschaftete und für 2007 einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro prognostiziert.
Besonders im Projektgeschäft will sich Samsung gegenüber dem Mitbewerb behaupten. »Lassen Sie uns wissen, was wir tun müssen, um das Projekt zu gewinnen «, appelliert der IT-Director an die Kunden und Fachhändler. »Wir sind noch hungrig.«
Vom B-2-C zum B-2-B
Jürgen Krüger, Director Sales und Marketing Printing Division, will den Umbau von einer B-2-C- zu einer B-2-B-orientierten Firma vorantreiben. Langfristig wolle man sich im Druckermarkt als Nummer zwei hinter Hewlett-Packard etablieren. »Was weltweit schon der Fall ist, sollte auch in Deutschland möglich sein«, meint Krüger.
Auch im Monitor-Segment sollen verstärkt Business-Kunden adressiert und vertikale Märkte ausgebaut werden. Potenzial, auch im B-2-B-Umfeld, sieht Jürgen Reinhard, Product Marketing Manager Display für Widescreen- Displays: »Bei den derzeitigen Preisen gibt es sicher noch Spielraum nach unten«, glaubt der Monitor-Spezialist.
Mit Notebooks unter dem eigenen Brand ist Samsung seit rund acht Jahren auf dem deutschen Markt. Der Bereich ist der schwächste der drei IT-Bereiche, konnte aber zuletzt kräftig zulegen. Derzeit sei Samsung bei Notebooks unter den Top fünf in Deutschland, so Tucholski. Im September sei man laut GfK sogar einmal Nummer vier gewesen. Allerdings sind die kräftig gestiegenen Verkaufszahlen immer noch sehr stark Retail-lastig. Gut zwei Drittel der Notebooks setzt Samsung über die Flächenmärkte ab. Das soll sich ab dem kommenden Jahr ändern. »Wir wollen im B2B-Bereich eine größere Rolle spielen«, betont Tucholski. Die Weichen dafür würden bereits im vierten Quartal 2007 gestellt. Den Vorstoß ins Business-Segment hat sich der Hersteller allerdings bereits seit zwei Jahren als Ziel gesetzt (CRN berichtete in Ausgabe 29/2005 und 25/2006). Seither hat sich nicht viel getan. »Der Bereich war personell unterbesetzt und es fehlten auch spezielle Business- Notebooks«, erklärt Tucholski die geringen Fortschritte. Zwar wurden im vergangenen Jahr die Titanium- Geräte »P50« und »P60« (CRN berichtete in Ausgabe 7/2006) ausschließlich für den Business-Kanal eingeführt, aber dabei blieb es dann auch. Es gab keine komplette Range, wie sie die meisten Konkurrenten anbieten. Das soll sich imkommenden Jahr ändern. Außerdem will Samsung verstärkt IT-Systemhäuser und VARS für den B-2-B-Fokus ansprechen und als Mobile Competence Center gewinnen. Zunächst müsse die Notebook-Division aber personell aufgefüllt werden, erklärt der IT-Director. Ein Nachfolger für Sales & Marketing Manager Hartmut Woerrlein, der zu Fujitsu Siemens wechselte, sei bereits gefunden, werde aber wohl erst zu Jahresbeginn 2008 sein Amt antreten. Außerdem soll der Vertrieb noch mit einigen Mitarbeitern aufgefüllt werden, die dann gezielt das Business-Segment angehen sollen.
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