SAN sorgt für maximale Ausfall­sicherheit von Geldautomaten

20. Oktober 2005, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

SAN sorgt für maximale Ausfall­sicherheit von Geldautomaten (Fortsetzung)

Bessere Verfügbarkeit
Die neue automatisierte Bargeld­abwick­l­ung erforderte einen Ausbau der lokalen IT-Landschaft der Spar­kasse Herdecke ? konkret mussten vier neue Server angeschafft werden. Damit stand das Bankunternehmen vor einer richtungsweisenden Entscheidung. Im bisherigen Netzwerk erfolgte die ­Datenspeicherung auf DAS(Di­rect-­Attached-Storage)-Sys­temen: Sollte die Sparkasse weiterhin auf DAS setzen oder das Netzwerk auf ein moderneres SAN (Storage Area Network) umrüsten?
Die Bank und ihr IT-Dienstleister Buerodata AG, der auch für das ge­samte IT-Projekt verantwortlich war, ent­schieden sich für ein SAN-Spei­chermodell. Für Reinhold Laurich, den ­Geschäftsführer von Buerodata, liegen die Vorteile einer SAN-Architektur klar auf der Hand: »Da alle Daten nicht mehr auf einzelnen, servergebundenen Festplatten, sondern in einem RAID-Plattenpool vorgehalten werden, ver­einfacht sich die Speicherverwaltung und damit der Administrationsaufwand. Für eine Bank besteht eine der wichtigsten Anforderungen im Tages­geschäft darin, die maximale Verfüg­barkeit und Ausfall­sicherheit der ­Kundenterminals zu ­gewährleisten. Dies lässt sich im SAN der Stadtsparkasse Herdecke einfach be­werk­stelligen, da die Daten ?en bloc? ­vor­liegen.«
Zwar bedeute der Aufbau eines SANs einen höheren Investitionsaufwand, der sich aber mit mehr Flexibilität, einfacher Verwaltung und Skalierbarkeit aufwiegen lässt: Denn ein SAN wächst mit dem zusätzlichen Speicherbedarf: Weitere Server lassen sich problemlos ins Netzwerk integrieren, ohne dass die Speicherlogik deswegen verändert werden müsste.

In sich stimmige IT-Komposition
Mit dem SAN der Herdecker Sparkasse können neue Speicheranforderungen jetzt schnell und dynamisch umgesetzt werden: Der Festplattenspeicher lässt sich einfach erweitern, ohne dass die IT-Verantwortlichen dafür Rechner »aufschrauben« müssen. Als RAID-System ist in Herdecke ein Sanbloc-System von Adaptec im Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Lösung, die über Fibre-Channel-Schnittstellen zum Hostrechner und zu den Laufwerken verfügt. Für den schnellen Datentransfer zu zwei Brocade-Switches sorgt eine schnelle 2-Gigabit-Verbindung.
Gerd König, Fachbereichsleiter Organisation bei der Sparkasse Herdecke, ist mit der Auswahl seines Storage Arrays sehr zufrieden: »Das Sanbloc-RAID ist mehrdimensional skalierbar. Es erlaubt daher eine flexible Konfiguration von Kapazität, Performance und Funktionen. Außerdem lässt die Adaptec-Lösung die Virtualisierung des SAN-Arrays auf Betriebssystemebene zu, die herstellerunabhängig und damit wesentlich flexibler ist.«
Im IT-Netzwerk der Sparkasse werden neben dem Betrieb der Geldautomaten und SB-Terminals auch die ­Telefonanlagensteuerung oder Informationen über die Softwareverteilung auf den Rechnern abgebildet. Inzwischen ar­beiten im SAN der Bank fünf Server, die an ein 100-MBit-Ethernet-LAN angeschlossen sind. Auf einem Server läuft die Software FONet (Front Office Network) von Wincor Nixdorf. Sie dient zur Steuerung der Bargeldtransaktionen an den Selbstbedienungsanlagen. In einer Oracle-Datenbank liegen sämtliche FONet-Daten, zwei Server für APBI (An­wen­dungs­programm-Benutzer-Inter­pre­ter) und Hostintegration (Host Integration ­Ser­ver, HIS) sorgen für den Betrieb sämtlicher Selbstbedienungsgeräte (Geldein- und -auszah­lungs­­auto­maten, Kontoauszugsdrucker und Selbstbedienungsterminals) und verbinden das lo­kale Netzwerk der Stadtspar­kasse mit einem übergeordneten, externen Rechenzentrum, das alle rechtsrelevanten Businessprozesse abbildet.
Darüber hinaus wird ein MS-SQL-Server für die Datenhaltung des Dokumenten-Managementsystems Saperion, die Zeiterfassung und die Bereitstellung statistischer Daten eingesetzt. Die im Automatenbetrieb erzeugten Daten fließen direkt in das Rechenzentrum.
Der Umbau des Sparkassennetzwerks zu einem SAN verlief problemlos und war einschließlich der Einbindung aller Server und der Datensicherung in nur einem Monat abgeschlossen. Die vorhandenen Windows-Server wurden dabei mit Fibre-Channel-HBAs aufgerüstet, die lokalen Festplatten der Server entfernt.
Die Erfahrungen mit dem SAN bis heute sind ausgezeichnet: Gerd König freut sich über die Zuverlässigkeit der Selbstbedienungs-Terminals: »Bisher gab es keinerlei Ausfälle ? für die Stadtsparkasse Herdecke hat sich die Investition in das SAN voll ausgezahlt«. Reinhold Laurich von Buerodata ergänzt: »Das Netzwerk lässt sich mit nur ge­ringem Aufwand an neue Speicheranforderungen anpassen, alle Server und das RAID-System haben eine sehr gute Performance«.

Andauernder ­Verbesserungsprozess
So stabil das System auch läuft, es wird weiter perfektioniert: So möchte König, die Datenspiegelung auf eine Tape ­Library besser gegen Unglücksfälle wie zum Beispiel Hochwasser oder einen Brand absichern: Die Bandlaufwerke, auf die alle Daten gespielt werden, ­sollen dazu in einen räumlich abgetrennten Brandabschnitt verlagert werden. Der »Geldautomat außer Betrieb« wird den Kunden der Sparkasse Her­decke ­damit wohl auch im Extremfall erspart bleiben.   


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