Der hartnäckige Widerstand der SAP-Anwender gegen den zwangsverordneten Enterprise-Support hat sich gelohnt: Der Konzern macht einen Rückzieher und führt den unter großen Protesten aufgekündigten Standard-Support wieder ein. Deutschland-Chef Volker Merk persönlich stellte das neue Modell vor, das nur für Deutschland und Österreich gelten soll. Gleichzeitig kündigte er für 2010 Preiserhöhungen »im Rahmen der vertraglichen Möglichkeiten« an.
SAP beugt sich dem Druck der Anwendergruppen: Der Software-Konzern hebt die umstrittenen, einseitigen Kündigungen der Standard-Wartungsverträge auf. Ab sofort überlässt SAP den Kunden in Deutschland und Österreich wieder die Wahl zwischen der Standard- und Enterprise-Version des SAP-Supports. »Wir haben die Wirkung der Kündigung der Wartungsverträge unterschätzt«, sagt Volker Merk, Deutschland-Chef bei SAP. Merk höchstpersönlich stellte das neue Wartungsmodell in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz vor und räumte ein, dass viele Kunden in Deutschland und Österreich die Kündigung als »Bruch der jahrelangen, vertrauensvollen Beziehung« empfunden hätten. »Wir werden allen Kunden anbieten, ihre Verträge zu den alten Konditionen weiterzuführen«, so Merk.
Gleichzeitig kündigte er an, die Preise für den Standard-Support 2010 »im Rahmen der vertraglichen Möglichkeiten« zu erhöhen. »Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der Enterprise-Support die beste Kosten-Nutzen-Relation aufweist und bis 2010 beim Großteil der Kunden eingeführt sein wird«. Bisher hätten rund 25 Prozent der Kunden in Deutschland und Österreich die neuen Enterprise-Verträge unterzeichnet.