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SAP lenkt im Streit um Urheberrechte für gebrauchte Softwarelizenzen ein

SAP lenkt im Streit um Urheberrechte für gebrauchte Softwarelizenzen ein. Nach jahrelangen rechtlichen Unstimmigkeiten darf der Aachener Software-Händler Susensoftware nun offiziell gebrauchte »R/3«- und »mySAP«-Lizenzen verkaufen. SAP unterbreitet Kunden von Susensoftware gleichzeitig ein Wartungsangebot.

Autor:Redaktion connect-professional • 15.4.2005 • ca. 0:50 Min

SAP lenkt im Streit um Urheberrechte für gebrauchte Softwarelizenzen ein

Software-Konzerne wie SAP oder Microsoft waren bislang der Auffassung, der Handel mit gebrauchten Software-Lizenzen wäre urheberrechtlich bedenklich. Ganz anders sieht dies jedoch Axel Stein, Gründer von Susensoftware und Anbieter eben solcher gebrauchter Software-Lizenzen. Nach langwierigen Verhandlungen hat nun SAP eingelenkt und dem Weiterverkauf gebrauchten Lizenzen unter bestimmten Bedingungen zugestimmt.

Susensoftware bezeichnet gebrauchte Lizenzen auch als »stille Software«. Dabei handelt es sich um Softwareprodukte, die bilanztechnisch abgeschrieben sind und vom ursprünglichen Lizenznehmer nicht mehr eingesetzt werden. Rund dreißig Prozent der deutschen Unternehmen sind laut Susensoftware überlizenziert, nur etwa die Hälfte überprüfen regelmäßig ihre Bestände. Diese Werte gelte es zu erkennen und zum Vorteil des Unternehmens zu nutzen. »Der Kauf von stiller Software bietet ein enormes Einsparpotential«, so Axel Stein. So könnten Unternehmen ihre Investitionskosten für Software-Lizenzen um bis zu 50 Prozent verringern.

SAP knüpft das Übereinkommen jedoch an Bedingungen: So darf Susensoftware nur komplette Pakete und keine einzelnen Lizenzen aus einem Paket verkaufen. Außerdem besteht SAP auf der kompletten Nachzahlung ausstehender Wartung, selbst wenn die Lizenzen zeitweise nicht genutzt wurden.

Neben SAP-Produkten bietet Susensoftware auch gebrauchte, nicht mehr genutzte Lizenzen von Microsoft und Citrix und auf Nachfrage auch Wertkontrakte an.