Der Business-Intelligence-Spezialist wird seine Europa-Verwaltung in Heidelberg schließen. Den 240 EMEA-Mitarbeitern wurde betriebsbedingt gekündigt. Die Arbeitsplätze der deutschen Ländergesellschaft sollen davon nicht betroffen sein. Im Gegenteil: Das Unternehmen plane, neue Märkte zu erschließen.
Der amerikanische Anbieter von Business-Intelligence-Software (BI) SAS schließt den Sitz seiner Heidelberger Verwaltung für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA) im ersten Quartal 2007. Die 240 Mitarbeiter erhielten eine betriebsbedingte Kündigung. Der Personalabbau betrifft demnach sechs Prozent aller Beschäftigten des Geschäftsbereichs EMEA. Der laut Lünendonk marktführende Business- Intelligence-Anbieter SAS will damit vor allem die Planung der internationalen Unternehmensstrategien am Hauptsitz in Cary, USA, bündeln. Außerdem sollen die regionalen Niederlassungen mehr Kompetenzen erhalten. »Die zahlreichen lokalen Niederlassungen brauchten in den Anfangsjahren mehr Führung und damit eine Zentrale in unmittelbarer Nähe«, sagt Mikael Hagström, neuer Vizepräsident für EMEA und die Asien-Pazifik-Region bei SAS. Der 38-jährige Schwede, der bereits seit 16 Jahren bei SAS arbeitet, verkündete die Umstrukturierungspläne nur eine Woche nach seiner Amtseinsetzung. »Die Ländergesellschaften sind inzwischen gewachsen und können zu großen Teilen autark agieren«, so der Vizepräsident. Beispielsweise werde SAS Deutschland künftig die Zusammenarbeit mit den Niederlassungen von SAS in Österreich und der Schweiz intensivieren.
Aufatmen heißt es für die Mitarbeiter der deutschen Ländergesellschaft. Jost Dörken, General Manager von SAS Deutschland, versichert: »Diese globale Entscheidung hat keinerlei negative Auswirkungen auf die Arbeitsplätze bei SAS Deutschland.« Im Gegenteil erwarte der Hersteller ein weiteres Wachstum der deutschen Niederlassung. Das will der Software-Hersteller unter anderem mit der Erschließung neuer Märkte erreichen.