SBS-Chef von Hammerstein gibt auf

19. September 2005, 12:50 Uhr | Martin Fryba
Glückloser Sanierer: SBS-Chef von Hammerstein legt Amt nieder

SBS-Chef von Hammerstein gibt auf. Adrian von Hammerstein, seit Juli vergangenen Jahres Vorsitzender des Bereichsvorstands Siemens Business Services (SBS), hat sein Amt niedergelegt. Sein Nachfolger wird Siemens-Manager Christoph Kollatz. Ihm steht keine leichte Aufgabe bevor: Der Abbau von 2.400 Stellen sowie Kosteneinsparungen von 1,5 Milliarden Euro sollen den defizitären IT-Dienstleister wieder in die Gewinnzone führen.

SBS-Chef von Hammerstein gibt auf

Nach der heutigen Sitzung des Zentralvorstands gab der Siemens-Konzern die bereits letzte Woche durchgesickerten Details einer Krisensparte I&C bekannt. Die Zahl der beim IT-Dienstleister SBS gefährdeten Stellen bezifferte der Konzern auf 2.400 in den nächsten zwei Jahren. Wie gemeldet sollen bis 2007 Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro eingespart werden. SBS-Chef Adrian von Hammerstein, der im Juli vergangenen Jahres die Leitung von Paul A. Stodden (jetzt CEO Debitel) angetreten war, legt sein Amt nieder. Künftig wird SBS von Christoph Kollatz geführt, der bislang im Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) für Verkehrssysteme zuständig war. Ihm wird der Siemens-Manager Michael Schulz-Drost als kaufmännischer Leiter von SBS zur Seite gestellt.

Eine Entscheidung, wie viele Stellen bei der weiteren Problemsparte »Com« gestrichen werden, fiel noch nicht. Hierüber wird Siemens Gespräche mit Arbeitsnehmervertretern führen. Branchenkenner erwarten den Abbau von bis zu 4.000 Arbeitsplätzen sowie eine Umstrukturierung des Vertriebs (siehe dazu auch einen Artikel in der kommenden Donnerstag neu erscheinenden Ausgabe von Computer Reseller News).

Hart durchgegriffen hat Siemens bei seiner Logistiksparte L&A. Dieser Bereich mit 5.000 Mitarbeitern wird aufgelöst, das Geschäft mit Industrielösungen soll in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert werden. Ähnlich wie die Handyproduktion soll dieser Bereich später verkauft werden.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+