SBS vor Herkules-Aufgabe. Nach dem Verkauf der Wartungstochter Sinitc und einer Restrukturierung sieht sich der IT-Dienstleister SBS für künftiges Wachstum gut aufgestellt. SBS-Geschäftsführer Ulrich Assmann berichtete in der Cebit-Redaktion der Computer Reseller News über die Auftragslage im ersten Quartal und das milliardenschwere Herkules-Projekt.
Die umfangreiche Restrukturierung bei der defizitären Siemens-Tochter SBS ist fast abgeschlossen. Der IT-Dienstleister hat sich von 950 der insgesamt 15.000 Mitarbeiter in Deutschland getrennt und seine Wartungstochter Sinitec abgestoßen (CRN-Online berichtete). Belastend seien für SBS derzeit noch die Gerüchte, dass die Konzernmutter sich von ihrer Dienstleistungstochter trennen wolle. Doch mit dem Verkauf von Sinitc habe Siemens jetzt SBS »den Rücken gestärkt«, sagte Deutschland-Geschäftführer Ulrich Assmann im CRN-Interview. Jetzt soll SBS wieder erfolgreich zum Tagesgeschäft übergehen. Assmann spricht von einem »guten Start« ins Geschäftsjahr 2005: Der Auftragseingang sei im ersten Quartal um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen - bereinigt um Währungs- und akquisitionsbedingte Effekte. »Wir haben die Strukturen für künftiges Wachstum geschaffen«, ist Assman überzeugt.
Zu diesen neuen Strukturen gehört maßgeblich ein Vertriebsabkommen mit der Konzernmutter Siemens. Seit dem ersten Oktober des vergangenen Jahres arbeiten die Vertriebsorganiationen von SBS und Siemens bundesweit zusammen. »Ich hatte anfangs Skepsis, ob dieser neue Ansatz funktioniert«, erklärt Assmann. Doch die Vorteile würden auf der Hand liegen: Es sei künftig fast keine Kalt-Akquise mehr nötig, da der Siemens-Konzern bei fast allen deutschen Firme präsent sei.
Bundewehr vergibt Auftrag über mehr als 6 Milliarden Euro
Neben dem im vergangenen Jahr mit der BBC in Londonabgeschlossenen Outsourcing-Deal über mehr als zwei Milliarden Euro, ist SBSgerade dabei, in wenigen Wochen ein weiteres Milliarden-Projekt unter Dach undFach zubringen. Und das endlich im ansonsten mageren Behördengeschäft inDeutschland. Die Bundeswehr will über das Herkules-Projekt ihreIT-Infrastruktur modernisieren, im Gespräch ist ein Auftragsvolumen für externeDienstleister in Höhe von rund 6,6 Milliarden Euro. Das Konsortium um IBM,T-Systems und SBS bewarb sich um den Auftrag. Nach dem Ausstieg von T-Systemswird SBS jetzt das Projekt alleine mit IBM stemmen. »Ich denke, dass wirdas Rennen mache werden«, zeigt sich Assmann optimistisch. Zum Monatsende willder IT-Dienstleister gemeinsam mit Big Blue das Angebot einreichen. DerGeschäftsführer hält es nicht für einen gravierenden Nachteil, dass T-Systemsausgeschieden ist: »Das reisst kein Loch in unser Portfolio. Wir haben uns mitIBM abgesprochen, wer jetzt den Part von T-Systems übernehmen wird.«
Das komplette Gespräch mit SBS-Deutschland-Chef Assmann lesen Sie in Heft 11 der Computer Reseller News, das nächste Woche Donnerstag erscheint.