Im Rechenzentrum sind nun insgesamt vier Core-Switches vom Typ SwitchBlade mit Glasfaser- und Kupfer-Einschüben installiert. Der komplette Backbone des Netzwerks ist in Glasfaser-Technik ausgeführt. In mehreren Ausbaustufen wurden weitere Gigabit-Blades eingesetzt, so dass sich die Switches nunmehr der Vollbestückung nähern. Die Etagenswitches vom Typ AT-8550 bieten je 48 100-MBit/s-Ports und zwei Gigabit-Uplinks. Christian Blaß dazu: »Die Arbeitsplätze werden durchgehend mit 100 MBit/s angeschlossen. Wer Arbeitsplätze konzipiert, die mehr Bandbreite benötigen, macht etwas falsch.« Denn die Stadtwerke Essen sind vorrangig mit Verwaltungsaufgaben betraut und dabei fallen kaum sehr große Dateitypen, etwa Videos, an. Trotzdem hat die EDV-Mannschaft vorgesorgt. Denn schon die Option, dass die Backplane der Switches auch mit 10-Gigabit-Ethernet-Einschüben zurechtkommt, zeigt, dass Zukunftssicherheit bei der Netzwerkausstattung überaus wichtig war. Schließlich weiß man nie genau, wie sich der Bandbreitenbedarf in einem Netzwerk weiterentwickelt. Auch die Ausführung des Backbones in Glasfaser beweist, dass die Stadtwerke Essen stets die Zukunft im Auge haben: Bis jetzt kam es noch nie vor, dass eine neue Technik weniger Bandbreite benötigte als ihr Vorgänger. Die zentralen Switches verbinden die Etagenswitches miteinander und das LAN mit den Servern und Speichersystemen im Rechenzentrum. Sie sind somit das Bindeglied zwischen dem Glasfaser-Backbone und der Etagenverkabelung in Kupfertechnik. Die zentralen Switches müssen als Kernstück des Netzwerks eine weitere Aufgabe erfüllen – sie stellen VLANs für den Internet-Provider sowie die Außenstellen zur Verfügung. Hier hatte man bei der Konzeption des Netzwerks die größten Herausforderungen gesehen, doch die VLAN-Fähigkeiten und die Prozessorleistung der gewählten Geräte machten alle Befürchtungen gegenstandslos. Seit dem eigentlichen Rollout wird das Netzwerk der Stadtwerke kontinuierlich erweitert. Im Vordergrund steht nun nicht mehr zusätzliche Bandbreite, sondern mehr Ausfallsicherheit. Deshalb sind alle Komponenten der Infrastruktur bis in die Etagen-Verteilung redundant ausgeführt: Der eventuelle Ausfall eines Switches wird sofort durch ein Pendant aufgefangen und der Anwender bemerkt die Störung nicht.
Stephan Mayer ist freier Journalist in Hösbach bei Frankfurt.