Kaspersky wird Testsieger, Symantec fällt durch

Security-Anbieter im Test

6. Juli 2006, 6:15 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Schwieriger Umbruch

Kampflos wollen aber die großen Anbieter den europäischen Neulingen das Feld nicht überlassen. Alle drei, sowohl Symantec, als auch McAfee und Trend Micro, bemühen sich in den vergangenen Monaten verstärkt um den Channel. So plant Symantec etwa für den 4. Juli einen großen Channel-Tag in Wiesbaden, Trend Micro informiert Ende Juni mit einer Roadshow (www.trendmicro-advantage-tour.de) über das neue SMB-Resellerprogramm für den Fachhandel und die extra dafür konzipierten »Worry-Free«-Sicherheitslösungen für SMB-Kunden, und auch McAfee rührt kräftig die Trommel im KMU-Markt. Die Umbrüche haben aber Spuren hinterlassen. So tadeln die Reseller bei Symantec etwa insbesondere den technischen Support und den Postsales-Support, aber auch bei der Projektunterstützung, dem Projektschutz und der Projektfinanzierung kommt der Marktführer nicht gut weg. Das Resultat: Symantec fällt mit der Note 2,58 durch den CRN-Test.

Bei Trend Micro sehen die Befragten vor allem bei der Weitergabe von Leads und der Projektfinanzierung Defizite. Aber auch hier sind, ähnlich wie bei Symantec, Projektschutz und Projektfinanzierung für viele ein Ärgernis. Technischer und Presales-Support werden ebenfalls gescholten. Außerdem sehen die Trend Micro-Partner Verbesserungspotenzial bei den angebotenen Schulungen. Gleiches gilt auch für McAfee: Schulungen sind ein Reizthema für die Partner der Amerikaner, vor allem was Terminauswahl und die Anzahl der zu zertifizierenden Mitarbeiter anbelangt.

Neben der Einschätzung der konkreten vertriebsunterstützenden Maßnahmen fragt CRN für die Bewertung im Rahmen des »Certified Program« auch nach den anderen, meist weichen Faktoren, die in der Zusammenarbeit mit einem Hersteller wichtig sind. Auch die sind ausführlich in der Tabelle auf Seite 16 dargestellt. Mit den neun Punkten soll einerseits die Einstellung und das Engagement der für den Channel relevanten Mitarbeiter, andererseits aber auch das was sonst als »Firmenkultur« nur schwer zu fassen ist, abgefragt werden. Zusammengefasst wird auch hier deutlich, dass sich die Umbrüche der vergangenen Monate besonders bei den großen Anbietern auf Motivation und Engagement der Mitarbeiter niedergeschlagen haben.

Schwerfällige Schwergewichte

Zwar haben kleinere, lokal arbeitende Anbieter in diesem Segment immer leichte Vorteile, da ihre Organisation flexibler und unbürokratischer arbeiten kann, in einigen Punkten lässt sich der große Unterschied in der Bewertung aber nicht alleine damit entschuldigen. So fühlen sich die Symantec-Partner etwa am schlechtesten vom Hersteller informiert, bei Problemen erfahren sie am wenigsten Unterstützung und die Marktkompetenz der Ansprechpartner beim Marktführer wird weniger gut eingeschätzt als die der Mitarbeiter bei den Herausforderern. Aber auch die telefonische Erreichbarkeit und die Reaktionszeit der Ansprechpartner ist nur bei Trend Micro noch schlechter. Kommt ein Partner dann aber mit den Channelbetreuern von Trend Micro endlich mal ins Gespräch, dann gibt es an der fachlichen Kompetenz und der Hilfsbereitschaft kaum etwas auszusetzen. Bei McAfee werden vor allem die telefonische Erreichbarkeit und die Unterstützung bei Problemen als verbesserungsbedürftig empfunden.


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