Wer kann mit wem?
Natürlich sagen alle Anbieter im Bereich Servicemanagement, dass es bei ihren Tools keine Rolle spielt, ob es sich um logische oder physische Maschinen handelt. Wie gut die einzelnen Angebote »virtualisierte und reale Gebilde« miteinander verzahnen, lässt sich nur durch einen Test im Feld und im Detail ermitteln. So steht zu erwarten, dass beispielsweise das Managementpaket System Center von Microsoft besonders gut mit der hauseignen Virtualisierungslösung »kann« und weniger gut oder gar nicht mit Konkurrenzprodukten. Hersteller wie HP oder CA oder Anbieter wie Materna, die in erster Linie durch Beratungsleitung ihr Geld verdienen, sind hierbei vermutlich breiter aufgestellt. HP zum Beispiel unterstützt mit HP Insight Dynamics-Virtual Server Environment (VSE) nach eigenen Angaben neben dem eigenen (auf HP-UX basierenden) Virtualisierungsprodukt auch die Konkurrenzprodukte von VMware, Citrix und Microsoft sowie sogar die spezielle Virtualisierungslösung Virtuozzo von Parallels. Bei Virtuozzo wird nicht die Hardware virtualisiert, sondern das jeweilige Betriebssystem, sodass kein Hypervisor notwendig ist, andererseits aber auf einem Host auch nicht beliebig viele Betriebssysteme laufen können. In diese Kategorie gehört mehr oder minder auch das Konzept des Dynamic Data Center (DDC) von Fujitsu Siemens Computers, das man unter dem Etikett Anwendungsvirtualisierung subsumieren kann. Keiner der befragten Managementhersteller kann bislang Daten von DDC verarbeiten und hat auch angeblich keine Anfragen dazu. Diese Auskunft ist zumindest für den deutschsprachigen Raum einigermaßen merkwürdig. Entweder verwalten die DDC-Anwender, die es speziell im SAP-Bereich gibt, die Lösung nicht innerhalb ihres Servicemanagements oder die Fehlanzeige ist auch ein Indiz dafür, dass es mit der vielberufenen Geschäftsprozess-Orientierung bei den Anwendern noch nicht so weit her ist.