Sicherheit am PoS: Die Kasse der Zukunft. Alles ging gut: Der Kunde kam in den Laden, wurde gut beraten, wählte ein Produkt und ging zur Kasse. Zeit, den Geldbeutel zu zücken - und ein wichtiger Moment der gesamten Einkaufserfahrung. Auch kleinere Ladengeschäfte können in diesem Punkt einiges verbessern, wenn sie sich anschauen, was die Großen der Branche vormachen.
»Verkaufsdaten sind sensible Daten, und sollten auch so behandelt werden«, postuliert Leonard Beckmann, EMEA SD Product & Marketing Manager, Epson Europe B.V. Die Wiederherstellung oder der Verlust dieser Daten ist nicht nur zeitaufwändig, sondern unter Umständen auch sehr kostenintensiv. Risiken begegnet Epson als Hardwarehersteller auf verschiedene Weise: So wird die allen POS-Systemen gemeine Schwachstelle, die Festplatte, durch den Einsatz eines RAID-Controllers abgesichert. Dieser gehört bei den neueren Systemen wie dem Epson IR-700 und SR-610 zur Standardausstattung und stellt sicher, dass Daten auch im Falle eines Absturzes verfügbar bleiben. Der RAID-Controller verwaltet dazu eine optionale zweite Festplatte. Darauf können Daten entweder in Echtzeit gespiegelt oder regelmäßig gesichert werden. So sind die Sicherheit der Daten und reibungslose Abläufe an der Kassentheke jederzeit gewährleistet. Die Festplatten werden einfach im Kassensystem eingeschlossen und können so nicht ohne weiteres entfernt werden. Beckmann misst aber auch Details große Bedeutung zu: »Epson-Systeme verfügen beispielsweise über individuell mit Icons oder Bildern belegbare Touch-Screens. Eingabefehler durch das Personal werden durch die klare, einfach verständliche Oberflächen und Tastenbelegung vermieden, Arbeitsabläufe vereinfacht und optimiert, und Fehlbuchungen verhindert.«
»Datensicherheit ist ein wichtiger Aspekt, da dadurch für das Unternehmen eine lückenlose Aufzeichnung aller Transaktionen sichergestellt wird«, weiß auch Ulrich Hieber, Director der NCR Retail Solutions Division in Deutschland. »Als ein Sicherheitssystem an der Kasse fungiert schon immer das Kassenjournal. Dies hat auch heute noch seine Gültigkeit, ob nun in Papierform oder elektronisch«, betont Hieber. Weiteren Schutz vor dem »Griff in die Kasse» bieten so genannte Validitäts-Prüfungen. Mit Hilfe von Software-Tools wird dabei geprüft, ob beispielsweise ein Gutschein, ein Beleg für Pfandrückgeld oder eine Gutschrift überhaupt gültig ist. NCR-Kassen können auch mit dieser Funktion ausgerüstet werden.
Für die Warensicherung gibt es verschiedene Systeme am Markt. Ein Beispiel dafür ist die Integration eines RFID-Lesegerätes im Scanner der »NCR Fast Lane«, einer Selbstbedienungskasse. Diese SB-Kassen, an der Kunden ihre Artikel selbst scannen, einpacken und bezahlen können, steht in Deutschland inzwischen bei über 50 Märkten der Metro-Group-Vertriebslinien Real und Extra zusätzlich zu den herkömmlichen Kassen. »Der Einsatz der RFID-Technologie wird die Prozesse im Handel wesentlich effizienter gestalten als bisher ? auf allen Stationen, welche die Waren durchlaufen, bis hin zur Kassenzone«, ist sich Dr. Gerd Wolfram, Projektleiter der Metro Group Future Store-Initiative sicher. Die Metro Group erprobt daher im RFID Innovation Center auch neue Wege, wie sich die RFID-Etiketten an den Kassen lesen lassen. »Das wird dem Einzelhandel helfen, seinen Warenfluss und sein Produktsortiment deutlich zu verbessern«, blickt Wolfram in die Zukunft.
Bis sich jedoch der RFID-Einsatz auch im Facheinzelhandel durchgesetzt haben wird, geht sicher noch einige Zeit ins Land. Und auch die Selbstbedienungskasse bleibt vorerst den großen Discountern vorbehalten. Interessanter ist da schon ein Projekt, das NCR mit dem Edeka E-Center in Hamburg-Langenhorn umgesetzt hat: Auch hier geht es darum, mit zentraler Selbstbedienung sicherer und effizienter zu verkaufen. Erreicht werden soll das durch die Anbindung der SB-Verkaufssysteme der Firma Vensafe an die Kassensoftware »Advanced Store Retail« von NCR. Im September vergangenen Jahres wurden zwei solcher SB-Systeme von Vensafe zum Verkauf von Tabakwaren installiert. Die von NCR programmierten und in die Kassen integrierten Softwaremodule erlauben es, von den Kunden ausgewählte Produktkarten an der Kasse wie andere Einkäufe zu scannen und zu verbuchen.
Der Einsatz eines zusätzlichen Lesegeräts zur Freischaltung der Produktkarten ist nicht notwendig. An der Kasse werden die codierten Produktkarten, die der Kunde während seines Einkaufs an Stelle von Zigaretten-Packungen ausgewählt hat, gescannt. Mit der Kassensoftware »NCR Advanced Store Retail« wird nach dem Scannen der Produktkarte die Verfügbarkeit des Artikels über einen zentralen Server am Vensafe-Verkaufssystem geprüft. Ist der Artikel erhältlich, wird die Produktkarte vom Vensafe-System aus freigegeben und an der Kasse verbucht. Der Kunde erhält anschließend mit der freigegebenen Produktkarte an einem der beiden Verkaufssysteme das Produkt. »Dank der zentralen Verkaufssysteme ist ein freier Blick in den Markt möglich, der somit offen und einladend wirkt. Ausverkaufte Ware können wir außerdem schneller und effizienter nachfüllen«, erläutert Michael Uhlig, Vertriebsleiter bei Edeka Nord. »Die Anbindung an die Kassensoftware spart nicht nur den Platz für ein zusätzliches Lesegerät an der Kasse, sondern der Verkauf läuft auch sicherer und einfacher ab. Wir überlegen daher, die Lösung auch für weitere diebstahlgefährdete Produkte wie Rasierklingen und Batterien einzusetzen«, zeigt sich Uhlig zufrieden. Im größeren IT-Einzelhandel könnte eine vergleichbare Lösung, etwa für Speicherkarten, Telefonkarten oder kleinteiliges Zubehör wie USB-Kabel, sinnvoll zum Einsatz kommen.
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