Sicherheitschecks von Netzwerken werden grob vernachlässigt
Unternehmen können zwar vielfach die Leistungs- und Sicherheitsverhältnisse ihrer internen Netze nicht genau einschätzen, trotzdem führen nur wenige regelmäßige Analysen durch. Dieses ernüchternde Resultat ergab eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft Comco.

Der letzte umfassende Check der Netzwerke liegt bei vier von fünf Unternehmen über zwölf Monate zurück, so eine Studie von Comco. Bei 42 Prozent der Unternehmen wurde die Leistungs- und Sicherheitsqualität sogar zwei Jahre und länger nicht geprüft.
Eine positive Ausnahme bilden lediglich ein Fünftel der befragten Betriebe: Sie hatten innerhalb der letzten 12 Monate eine systematische Untersuchung durchgeführt, 9 Prozent von ihnen sogar im vergangenen halben Jahr.
Die Zurückhaltung bei den Checks resultiert insbesondere daraus, dass die Qualitätsstrategien der Unternehmen vielfach keinen festen Rhythmus für Leistungs- und Sicherheitsanalysen vorsehen.
Nur 20 Prozent führen regelmäßig Sicherheits-Checks durch
So gibt nur jeder fünfte IT- oder Netzwerk-Verantwortliche in der Erhebung an, es werde regelmäßig ein umfassender Check vorgenommen. In jedem vierten Fall erfolgt er unregelmäßig, bei allen anderen sogar nur in Ausnahmefällen.
Und dies, obwohl nur eine Minderheit der Firmen den aktuellen Status ihrer internen Netzwerke als gut bezeichnet: Dieser Meinung sind lediglich 23 Prozent, zwei von fünf sagen jedoch, dies sei nicht genau einschätzbar. Weitere 9 Prozent geben ein negatives Urteil ab und 27 sprechen von einer zumindest befriedigenden Situation.
Netzwerk als Blackbox
»Offenbar sind die Netzwerke in zahlreichen Unternehmen eine Art Blackbox«, urteilt Friedhelm Zawatzky-Stromberg von Comco. Die Anwender leben dadurch mit dem Risiko, dass plötzlich Instabilitäten oder andere Leistungsprobleme im Netz entstehen können.
Diese Störungen können letztlich einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen, etwa dann, wenn geschäftskritische Prozesse unterbrochen werden.
Sicherheitsmängel werden meist erst im Rahmen einer systematisch angelegten Analyse sichtbar. Gerade wenn es um den Aspekt der unerlaubten internen Zugriffe auf Daten gehe, sei Zurückhaltung nicht angebracht. »In dieser Hinsicht verfügen viele Unternehmen sowieso nur über einen sehr begrenzten Schutz und dürften ihre Schwachstellen nicht ausreichend kennen«, warnt Zawatzky-Stromberg.