Skype ist egalitär ? das ist sicher

4. Mai 2006, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Skype ist egalitär ? das ist sicher (Fortsetzung)

»Über die spezielle Programmierschnittstelle von Skype könnten alle möglichen urheberrechtlich geschützten Inhalte illegal geschleust werden«. Irwin Lazar, Burton Group Foto: Burton Group
»Über die spezielle Programmierschnittstelle von Skype könnten alle möglichen urheberrechtlich geschützten Inhalte illegal geschleust werden«. Irwin Lazar, Burton Group Foto: Burton Group

Mehr Management- als ­Sicherheitsprobleme
Viele Sicherheitsbedenken, die in verschiedenen technischen Positionspapieren aufgelistet werden, gelten ganz generell für jede Anwendung, die auf der Internet-Infrastruktur aufsetzt. Vieles, was geschrieben wird, sind Vermutungen oder Unterstellungen, beispielsweise, dass es Skype bei der Verschlüs­selung nicht um die Wahrung der Privatsphäre der Anwender, sondern um die Kundenbindung gehe, deshalb benutze man ein nicht-offenes System (http://www.interesting-people.org/archives/interesting-people/200501/ msg00235.html). Fabrice Desclaux vom europäischen Flugzeugbauer EADS konstatiert in seinem Positionspapier denn auch kurz und bündig: »Skype ist eine schwarze Kiste und schon deshalb der ideale Nährboden für programmiertechnische Hintertüren« (für die Details siehe http://www.ossir.org /windows/supports/2005/2005-11-07/EADS-CCR_Fabrice_Skype.pdf).
Das ist sicher etwas hart. Nichts­destotrotz sind grundsätzliche Zweifel an der Sicherheit eines IT-Systems nie schlecht. Letztlich ist eine Sicherheits­analyse immer ein Abwägen zwischen geschäftlichen Vorteilen und Risiken.
Für viele Unternehmen zählt indes zu den Skype-Risiken weniger die eine oder andere potenzielle Sicherheitslücke als vielmehr die mangelnden Management- und Abrechnungs-Möglichkeiten. »Aufgrund der Abrechnungsproblematik ist Skype für SAP heute noch kein Thema«, sagt beispielsweise Dr. Sachar Paulus, Leiter Unternehmenssicherheit bei der SAP AG in Walldorf.
Zumindest für Kleinstunternehmen bis zehn Mitarbeiter wird Skype aber auch in Sachen Management zunehmend attraktiver. Mit »Skype für Business« hat man jetzt ein Paket geschnürt, das die bisher schon mögliche Verwaltung mehrerer Skype-Nutzer (»Skype Groups«) und vorausbezahlter Dienstleistungen weiter ausbaut. Gleichwohl: das egalitäre Prinzip ist für Skype und seine Nutzer Segen und Fluch zugleich. Zum einen macht es ganz neue Geschäfts- und Organisationsmodelle zu günstigsten Preisen möglich, zum anderen ist dadurch eine gezielte Steuerung des Betriebs (Abrechnungsdaten, Protokollierung, Bandbreitenmanagement) nur schwer möglich. Aber vielleicht ­haben die Skype-Entwickler (die hauptsächlich in Estland sitzen) ja auch da noch eine zündende Idee.


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