Weltweiter PDA-Markt 2006 erneut rückläufig

Smartphone killed the PDA-Star

7. März 2007, 9:30 Uhr |

Die anhaltend geringe Nachfrage nach PDAs ließ den Markt für die Geräte 2006 erneut um fast ein Drittel schrumpfen, so das Marktforschungsunternehmen IDC.Vor allem Smartphones, aber auch Notebooks mit WLAN- oder UMTS-Funktion graben den klassischen Organizern das Wasser ab.

2006 wurden weltweit knapp 5,5 Millionen PDAs verkauft, 28,5 Prozent weniger als im Vorjahr, wie die Marktforscher von IDC ermittelten. Als Branchenführer auf dem stetig schrumpfenden PDA-Weltmarkt konnte sich Palm klar behaupten. Der US-Hersteller setzte zwar mit rund zwei Millionen Geräten 28,3 Prozent weniger ab als im Vorjahr, liegt aber mit einem Marktanteil von 36,3 Prozent vor Hewlett-Packard, Dell und Mio. Auch HP musste einen Rückgang von 30,4 Prozent hinnehmen und lag 2006 mit rund 1,2 Millionen verkaufter Geräte bei einem Marktanteil von 22,1 Prozent. Mit einem weltweiten Anteil von neun Prozent liegt Dell abgeschlagen auf dem dritten Rang. Auch der Direktanbieter verzeichnete einen Rückgang von 33,4 Prozent. Steigende Verkäufe meldete dagegen die weltweite Nummer vier, Mitac, mit seinem Brand Mio. Der taiwanische Hersteller setzte 2006 über 29 Prozent mehr Geräte ab und liegt mit einem weltweiten Anteil von 8,1 Prozent dicht hinter Dell. Besonders hohe Zuwachsraten konnte Sharp verbuchen. Der japanische Hersteller verkaufte laut IDC dreimal so viel Geräte wie im Vorjahr und lag 2006 mit einem Marktanteil von 5,4 Prozent weltweit auf dem fünften Platz.

Laut IDC schrumpft der PDA-Markt bereits seit drei Jahren. Im Jahresendquartal wurden weltweit nur noch knapp 1,5 Millionen PDAs verkauft, im Vorjahr waren es noch knapp 2,3 Millionen Geräte. Auch im vierten Quartal 2006 war Palm Weltmarktführer mit einem Anteil von 39,8 Prozent, trotz eines starken Rückgangs von 42,9 Prozent im Vorjahresvergleich. HP kommt mit 364.000 verkauften Geräten nur auf einen Marktanteil von 24,9 Prozent und musste einen Rückgang von 21,7 Prozent verkraften. Durch einen Zuwachs von 69,1 Prozent verdrängte Mitac Dell von Platz drei. Auch Acer büßte massiv Marktanteile ein und kam im Jahresendquartal 2006 mit gerade mal 3,6 Prozent auf Platz fünf.

IDC berücksichtigt für die Marktbeobachtung nur klassische Organizer ohne Mobiltelefonfunktion. Andere Marktforscher, wie Gartner, zählen auch Smartphones dazu und kommen dadurch auf abweichende Ergebnisse. Denn der Markt für Smartphones, die vor allem in Deutschland wie Handys über Netzbetreiber vertrieben werden, wächst kräftig und trägt maßgeblich zum Niedergang der klassischen PDAs bei. »Der Handheld-Markt wird durch netzwerkfähige mobile Geräte massiv unter Druck gesetzt«, erklärt IDC-Analyst Ramon Llamas. Denn klassische Handheld-Features, wie Personal Information Management (PIM)- Funktionen, Multimedia oder Bluetooth, seien mittlerweile auch bei Smartphones und High- End-Handys integriert. Auch Notebooks mit integriertem WLAN oder mittlerweile UMTS-Funktion dämpften die Nachfrage nach Handhelds.´

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