Was denken die Deutschen eigentlich über China? Huawei Technologies wollte es genau wissen und hat jetzt die Ergebnisse einer aufschlussreichen Studie mit dem Titel »Deutschland und China – Wahrnehmung und Realität« veröffentlicht.
Für die Studie befragte TNS Infratest die deutsche Bevölkerung, deutsche Wirtschaftsentscheider und Politiker zu ihrer Wahrnehmung gegenüber China sowie die chinesische Bevölkerung zu Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass das Chinabild der Deutschen schwankt. Auf der einen Seite ist es geprägt von Bewunderung, auf der anderen Seite empfinden die Bundesbürger China jedoch als Bedrohung. Zudem ist das Bild je nach betrachtetem Bereich bei weitem nicht einheitlich. So sieht beispielsweise knapp die Hälfte der Bevölkerung (45 Prozent) die chinesische Wirtschaft als Bereicherung für Deutschland an. Doch gleichzeitig befürchten 74 Prozent der Befragten, dass China zukünftig zu mächtig werden könnte.
Insgesamt liegt die Reputation Chinas bei den Deutschen laut der Studie im Mittelfeld. Allerdings stimmten auch 63 Prozent der Deutschen zu, dass sie China aufgrund der kulturellen Unterschiede nicht verstehen würden. Einige Deutsche haben jedoch bereits Kontakt zu China. So kennen 40 Prozent der Bevölkerung Personen aus China und jeder Zehnte gab an, bereits in China gewesen zu sein. Dabei überwiegt allerdings vor allem der berufliche Kontakt, 20 Prozent haben oder hatten bereits aus diesem Grund mit China zu tun. Jeder dritte Befragte kann sich vorstellen, für ein chinesisches Unternehmen zu arbeiten.
Ihre Kenntnisse zu China schätzen die Deutschen auf einem niedrigen Niveau ein. Lediglich 21 Prozent der Wirtschaftsentscheider und 16 Prozent der Politiker gaben an, China gut bzw. sehr gut zu kennen. In der Bevölkerung bezeichnen sich lediglich acht Prozent als gute Chinakenner.
In Deutschland wird China vor allem als Wirtschaftsmacht und Sportnation wahrgenommen. Besonders im Bereich Wirtschaft zeigt sich, wie ambivalent das Bild der Deutschen zu China ist: Neben negativen Assoziationen wie Datendiebstahl oder Kopiermentalität (31 Prozent der Befragten), wurden gleichzeitig zahlreiche positive Spontannennungen wie wirtschaftliche Stärke (19 Prozent), fortschrittliche Technologie (10 Prozent) oder erfolgreiche Wirtschaft (7 Prozent) angegeben.
88 Prozent der Deutschen sehen China als Wirtschaftsmacht im internationalen Vergleich entweder an erster Position oder im oberen Drittel. Drei Viertel der Befragten sind davon überzeugt, dass China diese Position künftig noch stärken wird. Gleichzeitig befürchten aber 74 Prozent, dass China dadurch zu mächtig werden könnte. Nur 45 Prozent der Bevölkerung sehen in China eine Bereicherung für die deutsche Wirtschaft. Positiver werten hier die deutschen Wirtschaftsentscheider (62 Prozent) und Politiker (68 Prozent).
Das mehrdeutige Chinabild der Deutschen zeigt sich besonders stark bei der Frage, ob China eher als Werkbank oder als Innovationsführer gesehen werden kann. Über 50 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass China ein guter Produktionsstandort ist. Doch trotz dieser weitgehend positiven Einschätzung werden gleichzeitig einige negative Aspekte genannt: Mehr als die Hälfte aller Befragten erwartet, dass chinesische Produkte unter niedrigen Standards produziert werden. Und auch in der Qualität der Produkte werden Mängel vermutet, weshalb nur jeder Zehnte zustimmt, dass chinesische Produkte von hoher Qualität sind. Trotzdem sieht die Hälfte der deutschen Bevölkerung China als weltweit führend hinsichtlich technologischer Innovationskraft.
»Als größtes chinesisches Unternehmen in Deutschland und als größtes Privatunternehmen Chinas sieht Huawei Technologies es als seine gesellschaftliche Verantwortung an, das Kennenlernen der Kulturen und das Kennenlernen zwischen Deutschland und China zu fördern. Mit der Huawei-Studie hoffen wir, einen wichtigen Beitrag dazu leisten zu können«, erklärt Olaf Reus, Mitglied der Geschäftsleitung der Huawei Technologies Deutschland GmbH, die Motivation des Unternehmens für die Studie.
Prof. Dr. Eberhard Sandschneider, Otto Wolff-Direktor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, ergänzt: »Wichtig ist zunächst ein gegenseitiges Verstehen und Kennenlernen. Dies ist die Grundlage für ein vertrauensvolles Miteinander«. Nach Einschätzung von Sandschneider wird die Studie die aktuellen Diskussionen über China mit wichtigem Datenmaterial bereichern. Die vollständige Studie steht online unter www.huawei-studie.de zur Verfügung.