Softlab ist weiter auf Akquisitionssuche

11. August 2005, 0:00 Uhr | Martin Fryba

Softlab ist weiter auf Akquisitionssuche. Der Systemintegrator Softlab will sich weiter durch Zukäufe verstärken. Den jüngsten Coup landete die BMW-Tochter mit dem Kauf von Entroy, der ihre Position bei Banken wieder erheblich stärkt. Nun haben die Münchner die Telekom-Branche im Visier und suchen dafür einen Übernahmekandidaten mit Fokus auf IT-Beratung.

Softlab ist weiter auf Akquisitionssuche

Jahrelang hat sich die Softlab-Geschäftsführung mit interessanten Übernahmekandidaten beschäftigt, aber über die Phase der Due Diligence wollte das Management nicht hinausgehen. Wo andere Wettbewerber im IT-Hype vor teuren Käufen nicht zurückschrecken, hat sich Softlab vornehm, man könnte auch sagen in weiser ökonomischer Voraussicht, mit Akquisitionen zurückgehalten. Im vergangenen Jahr hielten die Münchner den Zeitpunkt für gekommen, um ihre Marktposition durch Zukäufe auszubauen, vor allem aber in bislang unerschlossenen Branchen Fuß zu fassen.

Dazu gehören Kunden aus der Telekommunikationsbranche, deren Zahl Softlab ausbauen will. »Wir werden uns hier durch eine Akquisition verstärken«, bestätigte Thomas Siegner, Mitglied der Softlab-Geschäftsführung im Gespräch mit CRN. Eine ideale Verstärkung wäre für Softlab ein IT-Beratungshaus mit Branchen- und Prozess-Know-how im Telco-Geschäft. Entsprechend ihrer Ausrichtung als Systemintegrator sind die Münchner nicht an einer IT-Firma mit eignen Produkten interessiert. In Regionen außerhalb der Softlab-Märkte Deutschland, Großbritannien, Österreich und der Schweiz sollte der potenzielle Übernahmekandidat nicht präsent sein. Siegner hält einen Zukauf in der Größe des jüngst akquirierten IT-Dienstleisters Entory für nicht ausgeschlossen, auf einen Zeitpunkt lässt er sich aber nicht festnageln.

Mit der Übernahme der Deutschen Börse-Tochter Entory mit 300 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 68 Millionen Euro hat sich Softlab seine vormals starke Position bei Finanzdienstleistern, die das Unternehmen mit der in den 90er Jahren verbreiteten Software-Entwicklungsplattform Maestro hatte, wieder zurückerobert.

Mit dem jüngsten Kauf wetzen die Münchner auch eine Scharte aus: Zu lange auf Individualsoftware bei Banken gesetzt und den Trend zur Systemintegration von Standardapplikationen anderer Hersteller verpasst zu haben. Bislang erzielt Softlab traditionell mit Kunden aus der Fertigungsindustrie einen hohen Umsatzanteil. Dies dürfte sich nun mit dem Kauf von Entory ändern.

Das Umsatzziel für dieses Jahr, organisches Wachstum von elf Prozent auf 185 Millionen Euro (ohne Entory), hat Softlab mit seinen rund 1.100 Mitarbeitern hoch gehängt. Nach einer ersten Zwischenbilanz geht Siegner davon aus, dass die Vorgabe »ansatzweise realistisch« ist. Mit der neuen Tochter Entory kommt die BMW-Tochter Ende dieses Jahres auf Erlöse von sogar rund 250 Millionen Euro. Siegners Ziel, Softlab als »Premiumanbieter« unter die Top-10 Systemintegratoren in Deutschland zu platzieren, dürfte in Erfüllung gehen.

_____________________________________________

INFO

Softlab GmbH
Zamdorfer Straße 120, D-81677 München
Tel. 049 089-9936-0, Fax 049 089-938281
www.softlab.de


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+