Der Münchner ERP-Anbieter SoftM ist jetzt Teil des polnischen Comarch-Konzerns. Die Produkte werden angeglichen, der indirekte Vertrieb wird gestärkt.
Comarch hat vor wenigen Tagen seinen Anteil an SoftM auf etwa 80 Prozent ausgebaut. Obwohl die Polen damit SoftM kontrollieren, bleiben Vorstand und Aufsichtsrat der Münchner im Amt. Auch die bisherigen Produkte sollen alle weiterentwickelt werden. Eines ist jetzt neu hinzugekommen, mit dem Comarch und SoftM ein neues Marktsegment erschließen, nämlich die Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. SoftM Altum wird erst seit Oktober beworben und gerade einmal neun Kunden haben das Produkt erworben. Dafür hat Altum schon Preise von Gartner und Microsoft eingeheimst. Comarch wird das System online über einen Webshop anbieten. Eine Testversion sowie eine 60-Tage-Demo-Version werden als Entscheidungshilfen bereitgestellt. Zudem sollen Servicestandorte für die lokale Vor-Ort-Betreuung aufgebaut werden. Das könnte auch eine Geschäftsmöglichkeit für Systemhäuser werden: »Bevor wir aber über Distributoren und Partner reden, müssen erst einmal die Kunden da sein«, erklärt Ralf Gärtner, Mitglied des Vorstands und Leiter des ERP-Produkthauses der SoftM AG.
Wesentlich weiter entwickelt ist das Partnergeschäft für das auf den oberen Mittelstand ausgerichtete Produkt Semiramis, das demnächst in der Version 4.5 erscheint. »Wir haben zahlreiche neue Partner für Semiramis gewonnen«, berichtet Gärtner. Bei Semiramis 4.5 gibt es Erweiterungen der Benutzeroberfläche, Neuerungen in Disposition und Kalkulation bis zu mobilen Prozessen in der Logistik, neue Auftragsschnellerfassung und eine integrierten POS-Lösung. Neben dem Standort Hannover, der unverändert das Entwicklungszentrum für Semiramis bleibt, wird in Polen ein zusätzliches Semiramis-Team aufgebaut, das Aufgaben im Bereich der Anwendungsentwicklung übernehmen wird.