Soviel kostet eine Shopping-Plattform

7. Juli 2008, 7:19 Uhr |
Ebay statt Investor: Die Shopping-Plattform wurde bei dem Online-Auktionshaus versteigert

Mit einer eigenen Spielwährung und Gewinnaktionen wollten die Betreiber der Shopping-Plattform Yieeha frischen Wind in das E-Business bringen. Doch fand man keinen Investor und versteigerte das Shopping-Portal schließlich bei Ebay – an einen Erotik-Anbieter.

Konkurrenz mussten Ebay und Amazon Marketplace in den letzten Jahren nicht fürchten – zu groß ist die Dominanz der Shopping-Plattformen auf dem Online-Markt. Unter dem Schlagwort »Social Commerce« versuchen junge Startups jedoch, das Erfolgsrezept von Online-Netzwerken wie Facebook oder StudiVZ für den E-Commerce zu adaptieren. Einer der Anbieter, der hier auf eine Marktlücke hoffte, ist die Shopping-Plattform Yieeha. »Social Winning« lautet das Motto der von der Hamburger Mutantbrains Willmann-Hollwedel GbR an den Start gebrachten Webseite: User können mit der Spielwährung »Yodds« ihre Chancen auf den Gewinn eines gewünschten Produkts erhöhen. Durch den Kauf in Yieeha-Partnershops und das Empfehlen von Produkten an Mitglieder der Online-Community lässt sich das »Yodds«-Konto auffüllen.

E-Commerce-Experten bescheinigen Yieeha ein innovatives Konzept und auch bei den Usern stieß das Angebot auf Interesse. So zählt die Shopping-Plattform inzwischen über 13.000 registrierte Community-Mitglieder, mehr als 100 Partnershops sowie rund 290.000 Page Impressions pro Monat. Doch ging es Yieeha wie vielen Web 2.0-Startups: Eine interessante Geschäftsidee allein beschert noch keinen wirtschaftlichen Erfolg. Also machte man sich auf die Suche nach finanzstarken Investoren – allerdings mit wenig Erfolg. »Ende 2007 platzte die bereits verhandelte Finanzierung durch einen Risikokapitalgeber kurz vor der Vertragsunterzeichnung«, schreibt Yieeha-Gründer Arne Hollwedel im Firmen-Weblog. Nach sechs Monaten Arbeit sahen sich Hollwedel und sein Partner Felix Willmann daher gezwungen, das eigene Unternehmen zu verkaufen. Und wie es sich für ein Web 2.0-Startup gehört, tat man das auf Ebay.


  1. Soviel kostet eine Shopping-Plattform
  2. Höchstgebot durch Erotik-Anbieter

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