Outsourcing des IT-Betriebs

Stadt Ulm vertraut lokalem IT-Dienstleister

27. Februar 2007, 6:16 Uhr | Martin Fryba

IT-Outsourcing ist mittlerweile nicht nur im Mittelstand, sondern auch bei Kommunen angekommen. Die Stadt Ulm legt ihren kompletten IT-Betrieb in die Hände eines Dienstleisters. Böses denkt, wer Klüngelei vermutet.

Wie die Stadt Ulm ihre IT-Probleme löst, so wünscht es sich der mächtige ITK-Branchenverband Bitkom: Kommunen und Behörden investieren in Informationstechnologie und legen den IT-Betrieb in die Hände eines externen Dienstleisters, der die IT-Infrastruktur nicht nur modernisiert und professionell betreibt, sondern auch mit einer besonderen Finanzierungsvariante Rücksicht auf die mehr oder weniger leeren Kassen dieser Klientel nimmt.

Die Stadt Ulm plant rund 800 PC-Arbeitsplätze und ein entsprechendes Netzwerk. Diese IT-Infrastruktur sollte von einem Dienstleister übernommen werden. Die europaweite Ausschreibung hat die Scanplus GmbH gewonnen. Das Unternehmen wird die Lieferung, Erstinstallation, den IT-Betrieb für vier Jahre sowie die Entsorgung der Altgeräte übernehmen. Man habe sich für das wirtschaftlich sinnvollste Angebot entschieden, sagt Ulms Erster Bürgermeister Gunter Czisch, nicht ohne eine Bemerkung anzufügen, die jegliche Zweifel an seiner Aussage im Keim ersticken soll: »Die Tatsache, dass es ausgerechnet von einem Ulmer Unternehmen unterbreitet wurde, ist umso erfreulicher«.

Das werden die rund 40 IT-Provider möglicherweise anders sehen, die sich, vergeblich, Hoffnungen auf einen Zuschlag machten. Jürgen Hörmann, Inhaber und Geschäftsführer der 70 Mitarbeiter zählenden Scanplus, hatte zumindest den Vorteil, das Behördengeschäft bestens zu kennen. Zum einen betreibt Scanplus bereits die TK-Infrastruktur der Stadtwerke Ulm sowie das Landkreisbehördennetz. Zum anderen dürfte Hörmann vielleicht nicht das billigste Angebot unterbreitet haben. Aber eben das »wirtschaftlich sinnvollste«, von der Czisch spricht, der neben dem Chefsessel im Rathaus auch Erster Finanzbürgermeister der Stadt Ulm ist. Hörmann punktete nämlich mit einer Leasing-Variante für dieses Projekt. Die Stadt Ulm wird künftig für den Managed Desktop Service eine monatliche Rate zahlen und schont somit die Stadtkasse.


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