Starkes Wachstum bei Software. Der europäische IT-Markt für die Automotive-Industrie wächst in den nächsten Jahren moderat. Während die Hardwareumsätze nahezu linear verlaufen, legt Software besonders stark zu.
Nach Daten von IDC vom November vergangenen Jahres ist der Markt für IT-Systeme für den Automotive-Markt in Europa 2005 um 1,5 Prozent gewachsen. Das Marktvolumen betrug 2004 7,3 Milliarden Dollar, 2005 waren es 7,44 Milliarden Dollar. In der Periode von 2005 bis 2009 soll die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate 3,5 Prozent betragen. Dabei legt Hardware mit 1,3 Prozent am schwächsten zu.
Die Automobilfabrikanten werden ihre IT-Ausgaben um 3,5 Prozent jährlich erhöhen. Sie sollen bis 2009 ein Volumen von 5,96 Milliarden Dollar erreichen, schätzt IDC. 2005 waren es 5,2 Milliarden Dollar. Die IT-Ausgaben der Zulieferer wachsen mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 3,7 Prozent, ihre Ausgaben erreichen bis 2009 ein Volumen von 2,6 Milliarden Dollar. 2005 waren es 2,24 Milliarden Dollar. Besonders stark nehmen ihrerseits die Ausgaben für IT-Services (4,4 Prozent jährlich) und Software (5,4 Prozent jährlich) zu. Der deutsche Automotive-IT-Markt wird jährlich um 3,1 Prozent zulegen. Hardware bildet mit 0,1 Prozent CAGR (Compound Annual Growth Rate, durchschnittliche jährliche Wachstumsrate) das Schlusslicht, es folgen Services mit 3,5 Prozent und Software mit 5 Prozent CAGR. »Gerade in Deutschland sehen wir einen stärkeren Trend zum Multi- und Outsourcing«, sagt Jennifer Thomson, Analystin bei IDC. »Im vergangenen Jahr hat T-Systems VWs ausgelagerten DV-Bereich Gedas übernommen. Nun fragt sich, ob BMW dasselbe mit Softlab plant, und welches große IT-Unternehmen den Dienstleister dann schlucken wird.«
Weitere Trends im hiesigen Markt seien die Umsetzung der digitalen Fabrik, etwa durch VW, Daimler-Chrysler und Ford, sowie die Neuverhandlung zahlreicher Zulieferverträge, die Zulieferer dazu bringen sollen, ihre IT für die mit der digitalen Fabrik verbundenen Anforderungen fit zu machen. »In dem Maß, wie Automobilhersteller die Produktion stärker an Zulieferer auslagern, werden deren IT-Investitionen steigen. Diesen Trend beobachten wir in Großbritannien. Er wird sich wahrscheinlich auch in Deutschland wiederholen«, meint die Analystin.
Außerdem prognostiziert sie weiteres Offshoring in Billiglohnregionen ? schließlich produzieren die meisten Hersteller bereits in Osteuropa. »Als nächstes folgt die Verlagerung nach China. Deutschland hat allerdings eine starke Automotive-Basis, so dass dieser Trend hier weniger durchschlagen wird als anderswo«, schränkt Thomson ein.