Stimmungskanone: Wie moderne Technik das Leben leichter macht
Ist es nicht immer wieder schön, wie die Industrie mit unendlicher Kreativität echte menschliche Bedürfnisse entdeckt und uns die passende Lösung präsentiert, die dann zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Alltags wird?
Die amerikanische Firma Gibson, laut eigener Aussage der größte Klampfenbauer der Welt, hat nun für die Erfüllung eines lang gehegten Musikertraums gesorgt: eine Gitarre, die sich dank modernster Robotertechnik selbst stimmen kann. Wie von Geisterhand drehen sich die Knöpfe am Kopf der Gitarre. Es dauert nur wenige Sekunden, dann ist das Wunder vollbracht: Die Gitarre ist perfekt gestimmt. So gewinnt der Musiker nun einige wertvolle Sekunden Zeit, um zum Beispiel noch einmal kurz in der Nase bohren zu können, einen Schluck Bier – oder je nach Neigung auch Wein beziehungsweise Schnaps – zu trinken oder noch einmal ausgiebig an der Zigarette zu ziehen. Bevor das Glas zum Mund geführt wird, sollte der Musiker aber lieber noch einmal kurz innehalten. Vielleicht passiert es ja gerade jetzt genau in dieser Sekunde, dass er von der Muse geküsst wird und die Inspiration zu einer genialen Komposition erhält.
»Wir sind sehr stolz, unseren Kunden die weltweit erste Robot Guitar anbieten zu können, um noch kreativer zu sein«, so Henry Juszkiewicz, Vorstandsvorsitzender von Gibson Guitar. Der Manager hat nicht nur ein Wunder geschaffen, er erwartet sich auch solches vom Vertrieb und rechnet fest damit, dass die Robot Guitar innerhalb weniger Stunden ausverkauft sein wird. Wunderbar – für Gibson zumindest – ist auch noch ein anderer Umstand: Im Vergleich zu einer technisch ansonsten ähnlich ausgestatteten »tauben Gitarre« ist für die Stimmungskanone von Gibson ein Aufpreis von rund tausend Euro fällig. Eine geradezu lächerliche Summe, wenn man bedenkt, wie groß der Nutzen der schicken Robot- Axt ist und wie viel wertvolle Lebenszeit sich zweifellos mit dem technischen Wunderwerk gewinnen lässt.
Wir warten indes auf weitere Meilensteine in der Geschichte der Menschheit. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Roboter, der einem dabei hilft, den Kaffee umzurühren? Doch verharren wir nicht bei Wundern, sondern bleiben wir bei der harten Realität. Zum Beispiel dem SGH-X800-Handy von Samsung. Der mobile Alleskönner besitzt Stereo-Lautsprecher für die Musik: Stereo-Boxen an einem Gerät, das 45 Millimeter breit ist? Alle Achtung! Jetzt müssen nur noch Menschen via Genmanipulation erzeugt werden, deren Kopf so klein ist, dass er zwischen die Lautsprecher passt, um auch wirklich in den vollen Genuss der stereophonen Klang- Offenbarung zu kommen.