Analyse vor Tool-Auswahl
- Strategie erforderlich
- Analyse vor Tool-Auswahl
- Orientierungshilfe gefragt

Angesichts der Tatsache, dass jeder zweite BI-Nutzer im Nachhinein nicht zufrieden mit seiner BI-Software ist, kommt der internen Analyse eine entscheidende Bedeutung zu. Nur so kann Enttäuschungen bei der Integrationsfähigkeit vorgebeugt werden. In der Analysephase lassen sich drei Abschnitte unterscheiden. Zunächst werden der Zustand der BI-Landschaft des Unternehmens sowie die strategischen Rahmenbedingungen aufgenommen. Der inhaltliche Rahmen der Analyse-Betrachtungen kann dabei durch ein Reifegradmodell dargestellt werden, wie es etwa Steria Mummert für den BI-Bereich entwickelt hat. Die Ist-Aufnahme ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Strategieumsetzung, da die strategischen Maßnahmen nur auf der Grundlage einer gesicherten Informationsbasis sinnvoll abgeleitet werden können. Die spezifischen Handlungsfelder der BI-Systeme können in der internen Analyse über Audits erfasst werden. In der externen Analyse erfolgt eine Darstellung der Marktsicht. Abgeschlossen wird die Analyse mit einer Bewertung des Befundes.
Vision, Mission und Strategie Nach Abschluss der Bewertung sollte im Rahmen der strategischen Positionierung eine individuelle Vision entwickelt werden. Die Bedeutung einer klaren Vision darf nicht unterschätzt werden: Sie charakterisiert die angestrebte Entwicklung und bietet somit einen ersten Orientierungsrahmen, der die Mitarbeiter motivieren soll, die anstehenden Veränderungsprozesse zu begleiten. Ähnliches gilt bei der Wahl prägnanter Aussagen zur Mission. Darin drückt sich das Selbstverständnis der BI-Mitarbeiter aus. Es muss zum Ausdruck kommen, wie die BI-Organisation von Nicht-Beteiligten gesehen werden soll. Die hohe Kunst der Entwicklung einer Vision und einer Mission besteht darin, beide Elemente auf der Ebene der Kommunikation, das heißt der Sprache, in Einklang mit den wichtigsten strategischen Zielen zu bringen. Aus der strategischen Vision kann anhand der Analyseergebnisse das Zielsystem abgeleitet werden. Es beinhaltet alle BI-Forderungen im Unternehmen und gestaltet somit den Soll-Zustand. Dies bedeutet zunächst, dass Ziele aus übergeordneten Strategien berücksichtigt werden müssen. Ist beispielsweise Kostenführerschaft in der Prozessabwicklung oder eine Single-Vendor-Strategie durch die IT vorgegeben, ist damit auch der BI-Rahmen abgesteckt. Erst wenn die Zielfindung abgeschlossen wurde, können strategische Maßnahmen entwickelt werden, die den Weg der Zielerfüllung bestmöglich beschreiben. Hier hapert es häufig noch: Indem bereits an Maßnahmen gedacht wird, bevor das Zielsystem sicher steht, machen viele Unternehmen den zweiten Schritt vor dem ersten.