27 Medimax-Märkte von Insolvenzverwalter geführt

Streit um insolvente Medimax-Filialen

26. Februar 2008, 9:00 Uhr | Samba Schulte

Die Firma der ehemaligen Foto-Radio-Wegert-Geschäftsführer und Ex-Promarkt- sowie Makromarkt-Betreiber Michael und Matthias Wegert hat Insolvenz angemeldet. Betroffen sind 27 Filialen der EP-Kette Medimax mit insgesamt 570 Beschäftigten, welche die Brüder im Franchise-System führen.

Michael und Matthias Wegert haben am 15. Februar 2008 für ihre Firma Multi-Media Promarkt Handels GmbH wegen drohender Zahlungsunfähigkeit am Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Insolvenzantrag gestellt. Das Verfahren soll spätestens am 1. Mai eröffnet werden. Wie der Sprecher des eingesetzten Insolvenzverwalters Rolf Rattunde mitteilt, bestünden wegen der frühzeitigen Insolvenzanmeldung erhöhte Chancen, das Unternehmen zu sanieren und die 570 Arbeitsplätze zu retten. Bislang sind alle 27 Medimax-Filialen, welche Michael und Matthias Wegert im Franchise-System von Electronic Partner (EP) führen, weiterhin geöffnet. Einen zwischenzeitlichen Lieferantenstopp habe Rattunde bereits erfolgreich abwenden können. Den momentanen Zustand des Unternehmens beschreibt dessen Sprecher mit einem Bild: »Noch liegt der Patient auf der Intensivstation, aber im Moment denkt niemand daran, die Stöpsel herauszuziehen. « Nachdem er sich in den nächsten zwei Wochen den erforderlichen Überblick verschaffe, werde der Insolvenzverwalter nähere Angaben zur Situation der Firma Multi-Media Promarkt Handels GmbH machen.

Als Auslöser für ihre drohende Zahlungsunfähigkeit nennen die Wegert-Brüder die »fristlose Kündigung der Delcredere-Haftung durch Electronic Partner«. Diese habe einen langfristigen Restrukturierungsprozess unterbrochen. Weiter klagen Michael und Matthias Wegert an, dass die Düsseldorfer Verbundgruppe keine Frist zur Problemlösung eingeräumt habe, und Lieferanten bereits vor ihnen von der Rücknahme der Bürgschaft wussten. EP-Sprecherin Sonja Steves bestätigte die Delcredere-Kündigung und sagte, dass die Wegerts weiterhin Franchise-Nehmer von EP bleiben. Geschäftsführer Oliver Haubich gab bekannt, dass EP am Fortbestand der Märkte interessiert sei und im Kontakt mit dem Insolvenzverwalter stehe. Ansonsten wollte sich die Düsseldorfer Verbundgruppe zu den Vorwürfen der Wegerts nicht äußern.


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  2. »Es lebe billig« zahlte sich nicht aus

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