CEO SCOTT MCNEALY RÄUMT CHEFSESSEL

Sun Deutschland erwartet »keine Änderungen«

25. April 2006, 9:30 Uhr | Martin Fryba

Suns COO Jonathan Schwartz tritt ab sofort die Nachfolge von CEO Scott McNealy an. Noch gestern Abend stellte der Manager klar, dass er dem Druck der Analysten, Stellen zu streichen und damit den Ertrag auf Kosten des Personals zu steigern, nicht nachgeben werde. Sun Deutschland erwartet denn auch keine »allzu großen Änderungen«.

Keine Entlassungen: Neuer Sun-Chef Schwartz stellt sich hinter seine Mitarbeiter Zeitgleich mit den Zahlen zum dritten Geschäftsquartal 2005/2006 kündigte Sun den Rückzug von CEO Scott McNealy in den Board of Directors an. Er wird sich künftig verstärkt um Behördenaufträge in den USA kümmern. Wie Medien in den USA vorab spekulierten, wurde der bisherige COO Jonathan Schwartz zum neuen Chef ernannt. Noch gestern Abend nach US-Börsenschluss betonte Schwartz, er setze »ganz klar« auf eine Wachstumsstrategie. »Ich werde nicht mit dem eisernen Besen kehren«, wehrte der CEO die von Analysten immer wieder geforderten Stellenstreichungen ab. Die Rückkehr in die Gewinnzone sollte Sun mit der bestehenden Mannschaft schaffen, da in dem aktuellen Quartalsverlust von 217 Millionen Dollar einmalige Belastungen in Gesamthöhe von 188 Millionen Dollar, im wesentlichen Abschreibungen und Mitarbeiterbeteiligungen, enthalten sind. »Wir sind mit unserem breiten Produktportfolio gut aufgestellt«, so Schwartz.

Die Umsätze im dritten Quartal steigerte Sun um 21 Prozent auf 3,18 Milliarden Dollar. Sun hatte vergangenes Jahr mit dem Kauf von Storagetec den Einstieg ins Geschäft mit Storage-Systemen begonnen.

Donatus Schmid, langjähriger Marketing Direktor von Sun Deutschland, zeigte sich vom Rückzug von McNealy zwar überrascht, aber nicht verunsichert. »Ich gehe davon aus, dass es für unsere Landesgesellschaft keine allzu großen Änderungen geben wird«, sagte Schmid im Gespräch mit Computer Reseller News. In der Region EMEA sind die Erlöse um 11 Prozent gestiegen.

Für die Vertriebspartner in Deutschland, Umsatzanteil 70 Prozent, hat Sun sein Anfang dieses Jahres aufgelegtes Programm »Erst testen, dann kaufen« ab sofort auf die Server mit AMD Opteron Prozessoren der Reihe »Galaxy« ausgeweitet und die Prozedur vereinfacht. Kunden der Channel-Partner können diese Produkte direkt bei Sun bestellen und testen. Sollten sie sich dann zum Kauf entscheiden, erhalten die jeweiligen Vertriebspartner dieser Kunden die Marge gutgeschrieben.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+