Sun schließt Vertriebsbüros: Der angeschlagene IT-Konzern plant eine radikale Restrukturierung: Fast alle Niederlassungen werden geschlossen, die Mitarbeiter müssen ins Home Office. Sun-Partner bleiben gelassen.
Um Kosten zu sparen, geht Sun Microsystems neue Wege: Zwei Drittel der deutschen Mitarbeiter werden nach den Plänen des Unternehmens künftig von zu Hause aus arbeiten - als so genannte I-Worker. Die meisten Büros werden dadurch überflüssig. Außer der Zentrale in Heimstetten bei München werden fast alle Geschäftsstellen und Vertriebsbüros geschlossen, das bestätigte Sun gegenüber Computer Reseller News. Sun unterhält bislang Geschäftstellen in Berlin, Hamburg, Langen, Ratingen, Regensburg, Stuttgart und Walldorf.
Die Back-Office-Funktionen werden künftig komplett über die Münchener Zentrale abgewickelt. Alle anderen Niederlassungen werden in so genannte Drop-In-Center umgewandelt. Das sind Treffpunkte für Termine mit Kunden, die man sich nach den Worten von Marketingchef Donatus Schmid wie ein Internet-Café vorstellen muss. Feste Arbeitsplätze werde es dort nicht geben. Doch der Plan hat auch Hindernisse: Wenn ein Mitarbeiter in einem Gebiet ohne DSL-Versorgung wohnt, der Breitbandanschluss ist eine notwendige Bedingung für Home Office, muss er umziehen – oder sich einen neuen Arbeitgeber suchen. Doch Deutschland-Chef Marcel Schneider will die Restrukturierung konsequent durchziehen: »Passiver Widerstand wird nicht toleriert«, soll es in einem internen Papier heißen. Darüber hinaus will Sun 120 der 1.620 Stellen in Deutschland streichen.