Der Infrastruktur-Anbieter Sun hat seinen Umsatz im ersten Quartal 2008 lediglich um ein Prozent gesteigert. Dafür startete das Unternehmen erstmals seit langem wieder mit einem Gewinn ins neue Geschäftsjahr.
Glänzend war der Auftakt des Geschäftsjahres nicht: Immerhin erreichte Sun Microsystems aber im ersten Quartal 2008 einen kleinen Nettogewinn in Höhe von 89 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 56 Millionen Dollar angefallen war. Ohne Restrukturierungskosten in Höhe von 113 Millionen Dollar wäre das Ergebnis freilich noch besser ausgefallen. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal lediglich um ein Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Das Unternehmen selbst spricht von einem »sehr soliden« Quartal. Für das gesamte Fiskaljahr stellt Sun eine Gewinnmarge von acht Prozent in Aussicht.
In der Zentrale der deutschen Landesgesellschaft zeigen sich die Verantwortlichen derweil ausgesprochen zufrieden, zumal Europa mit einem Zuwachs von fünf Prozent deutlich über der weltweitenWachstumskurve lag. »Wir haben zu diesen fünf Prozent ganz gut mit beigetragen«, berichtet Suns Marketingdirektor Donatus Schmid. Zufrieden stimmt den Manager nicht nur die Aufwärtstendenz im Storage- Geschäft, das sich im vorangegangenen Quartal schwach entwickelte, aber diesmal auf einen weltweiten Zuwachs von knapp drei Prozent kam.
Erfreut zeigt sich Schmid vor allem auch wegen zweier Trends auf dem deutschen Markt: Zum einen stößt der Thin Client »Sun Ray«, dessen Umsatz sich im ersten Quartal verdoppelte, inzwischen auf ein sprunghaft wachsendes Interesse bei Kunden. Zum anderen ist die Nachfrage nach Multithreading-Servern mit dem »Niagara«-Prozessor ungebrochen hoch. Der Umsatz mit diesen Rechnern legte um 70 Prozent zu.
Große Erwartungen knüpft der Marketingchef daher an die neuen Ultrasparc-T2-Server, die mit der zweiten »Niagara«-Generation arbeiten und die erst zum Ende des Quartals auf den Markt kamen. »Diese neuen Maschinen eignen sich für einen breiteren Einsatz als die Server mit der ersten Prozessor-Generation«, erläutert Schmid.
Noch keine Spuren in der Bilanz hinterließen auch die neuen x64-Server der »Sun Fire X«-Serie auf Basis des Quadcore-Xeon-Prozessors von Intel, die ebenfalls erst zum Ende des Quartals ausgeliefert wurden.
Angesichts der aktuellen Produktneuheiten zweifelt Schmid nicht an der anhaltenden Aufwärtstendenz des Unternehmens und verweist gleichzeitig auf dessen Engagement beim Trendthema Virtualisierung. Unter dem Namen »Sun xVM« plant der Anbieter noch für dieses Jahr die Einführung einer Management- Plattform, die dem Manager zufolge erstmals die einheitliche Administration physischer und virtueller Server ermöglicht (siehe Schwerpunkt).