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»Sun will Märkte entwickeln«

Simon Phipps, Chief Open Source Officer bei Sun Microsystems, äußert sich im Gespräch mit Werner Fritsch, Redakteur bei der InformationWeek, über Geld und Grundsätze.

Autor:Redaktion connect-professional • 27.6.2008 • ca. 0:55 Min

Simon Phipps ist Chief Open Source Officer bei Sun Microsystems.
Inhalt
  1. »Sun will Märkte entwickeln«
  2. »Sun will Märkte entwickeln« (Fortsetzung)

IW: Herr Phipps, Open Source etabliert sich mehr und mehr im kommerziellen Umfeld. Wie sehen Sie die Entwicklung?
Phipps: Wir erleben zurzeit die dritte Welle von Open Source: die geschäftsorientierte. Die erste Welle war gekennzeichnet durch die Free Software Foundation von Richard Stallman und das Unix-Derivat BSD, das der spätere Sun-Mitgründer Bill Joy geprägt hat. Die zweite Welle brachte dann die Apache-Organisation und das Linux-Projekt hervor.

IW: Spielen denn in dieser dritten Phase Communities noch eine große Rolle? Bei der von Sun zugekauften Datenbanksoftware MySQL leisten doch die angestellten Entwickler des Herstellers fast die ganze Arbeit.
Phipps: In einer Open-Source-Community gibt es etliche Leute, die mitentwickeln, aber eben auch viele Leute, die den Code lediglich erweitern oder die Software einfach nur einsetzen. Sie alle gehören dazu, heute so wie früher.

IW: Bei der Programmiersprache Java sind es ebenfalls in erster Linie kommerzielle Software-Hersteller, die die Produkte entwickeln.
Phipps: Es gibt bei Java vieles auch in Open Source, Open JDK zum Beispiel ist eine reine Community-Angelegenheit. Und im Java Community Process wird Sun mehr und mehr zu einem Partner neben anderen. Aber viele Unternehmen wollen lieber kommerziellen Support und geplante Weiterentwicklungen. Und der Brand für Java gehört weiterhin Sun: wer ihn nutzen möchte, muss bezahlen.