Raus aus dem Labor, rein in die Praxis heißt es bei T-Mobile, was Femtocells betrifft. Der Mobilfunk-Carrier testet die Mini-Funkstationen für UMTS jetzt unter realen Bedingungen.
Femtozellen sollen die Reichweite von 3G-Mobilfunknetzen (UMTS) dorthin ausdehnen, wo sie bislang nicht so recht zum Zuge kamen: innerhalb von Gebäuden. T-Mobile hat im Juni im Raum Köln-Bonn einen Feldversuch mit Femtozellen gestartet.
Um 3G-Mobilfunkverbindungen innerhalb von Gebäuden verfügbar zu machen, setzen Carrier bislang auf Pico-Funkzellen. Der gesamte Datenverkehr läuft dabei über Backbone-Netz des Mobilfunk-Service-Providers.
Femtozellen werden von Mini-3G-Basisstationen (Femto-Gateways) bereitgestellt, die jedoch über ein kabelgebundenes DSL- oder Kabel-TV-Netz mit dem Mobilfunk-Backbone des Betreibers verbunden sind. Als Protokoll favorisieren Netzwerkausrüster wie Nokia Siemens Networks und Ericsson Iu-over-IP.
Mithilfe von Femtozellen sollen Nutzer von mobilen Geräten wie UMTS-Smartphones und Notebooks mit integriertem 3G-Modul auch »inhouse« Breitband-Datendienste nutzen können. Dank HSDPA (High-Speed Packet Downlink Access) stehen beim Herunterladen von Informationen Datenraten bis zu 7,2 MBit/s zur Verfügung.
In der Gegenrichtung (Upload) sind es derzeit bis zu 1,4 MBit/s. T-Mobile will jedoch bis Ende des Jahres die Upload-Rate auf 2 MBit/s steigern. Dabei kommt HSUPA (High-Speed Uplink Packet Access) zum Einsatz.
Femtozellen-Gateways sind derzeit noch rar gesät. Netgear etwa zeigte auf dem Mobile World Congress in Barcelona im Februar als einer der ersten Netzwerkhersteller den Prototypen eines solchen Systems.
Das Voice-Gateway DVG834GH vereint die Funktionen eines ADSL2+-Routers, WLAN-Access-Points und Femto-Gateways. Das Gerät soll in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen.