Image-Schaden für Microsoft
- Tausende Hotmail-Konten geknackt
- Image-Schaden für Microsoft
Auch wenn Microsoft für den Datenverlust keine Verantwortung trägt, ist der Image-Schaden für den Softwarekonzern gewaltig: Die geklauten Hotmail-Logins stießen nicht nur in Blogs und Diskussionsforen auf große Resonanz, sondern beschäftigten auch Printmedien, TV und Rundfunk. Für Microsoft, das in den letzten Jahren versuchte, dem E-Mail-Service zu neuer Popularität zu verhelfen, stellt der Zwischenfall somit einen schmerzhaften Rückschlag dar. Bereits früher hatten Datenskandale dem Image von Hotmail geschadet: So gelang es 1999 einer Hackergruppe, durch Eingabe des Benutzernamens auf Mailkonten zuzugreifen. 2001 sorgte ein 24-jähriger Hacker für Aufsehen, der sich über den Microsoft-Mailservice Zugriff auf persönliche Daten wie zum Beispiel Kreditkartennummern verschaffte.
Das aktuelle Datenleck kennt neben Microsoft noch einen weiteren Verlierer: Die Plattform Pastebin.com. Wegen des Wirbels um die Hotmail-Zugangsdaten ist die Webseite derzeit offline. Seitenentwickler Paul Dixon zeigt sich verärgert: »Das Ziel von Pastebin.com ist es, Softwareentwicklern ein Hilfmittel zur Verfügung zu stellen und nicht die Verbreitung von solchen Daten.« Jetzt sei es nötig, Filter einzubauen, die eine Wiederholung der Vorgänge verhinderten. »Pastebin.com habe ich nur aus Spaß als Nebenprojekt gestartet«, so Dixon. »Aber zur Zeit macht es gerade gar keinen Spaß.«