Tech Data restrukturiert in Europa
Tech Data restrukturiert in Europa. Broadliner Tech Data hat ein Restrukturierungsprogramm inklusive Konsolidierungen und Entlassungen für das schwache Europa-Geschäft gestartet. Auch die deutsche Gesellschaft wird davon betroffen sein. Der Distributor reagiert damit auf die anhaltend schwache Wirtschaftslage.
Tech Data restrukturiert in Europa
Umsatzziel erreicht, Gewinnprognose verfehlt, Ausblick schwach: Tech Data hat mit den Zahlen zum ersten Quartal des Fiskaljahres 2005 (Februar bis April) die hohen Erwartungen der Börsenanalysten nicht erfüllt. Der Broadliner konnte zwar mit einem um 5,3 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar gestiegenen Umsatz seine Vorgaben erfüllen, und auch den Nettogewinn leicht auf 33,5 Millionen Dollar verbessern, was einem Gewinn von 56 US-Cent je Aktie entspricht. Analysten hatten jedoch im Schnitt mit einen Nettogewinn je Aktie von 60 US-Cent gerechnet.
Tech Data hat vor allem in Europa (einschließlich Mittlerer Osten und Afrika) im ersten Quartal 2005 weniger verdient als im Vorjahr. Während in den USA das operative Ergebnis deutlich zulegte, büßte der Distributor in EMEA rund 30 Prozent ein: Die operative Marge sank hier auf 0,55 Prozent, nach 0,78 Prozent im ersten Quartal des Vorjahres.
Entlassungen in Europa angekündigt
Die schwachen Ergebnisse in Europa begründet Tech Datas Chairman und CEO Steve Raymund mit der anhaltend schwachen Wirtschaftslage auf dem Kontinent. Ein Restrukturierungsprogramm für die EMEA-Region wird nun gestartet, einige Gesellschaften sollen konsolidiert werden. Außerdem wird es zu Entlassungen kommen - auch in Deutschland, denn die Maßnahmen erstrecken sich über ganz Europa. Weitere Details wird der Konzern in den kommenden Wochen bekannt geben.
Bevor die Restrukturierung in EMEA greift, wird sie zunächst Kosten verursachen: Das Tech Data-Management rechnet mit 40 bis 50 Millionen Dollar. Entsprechend schlechter wird das Nettoergebnis im laufenden zweiten Quartal ausfallen. Der Vorstand geht von einem Gewinn in Höhe von 24 bis 27 Millionen Dollar aus, im Vorjahr verbuchte der Konzern in diesem Zeitraum noch einen Nettogewinn von 34,7 Millionen Dollar. Beim Umsatz im laufenden zweiten Quartal geht der Konzern nicht von einem signifikanten Wachstum gegenüber dem Vorjahr aus. Die Umsatzerwartung liegt bei 4,7 bis 4,85 Milliarden Dollar, nach 4,82 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Mittelfristig soll die in EMEA gestartete Restrukturierung eine Kostenersparnis von 55 bis 65 Millionen Dollar jährlich bringen.
Im Übrigen sieht CEO Steve Raymund im schwachen Europa-Geschäft sogar Vorteile für Tech Data: Viele regionale Konkurrenten in den europäischen Ländern hätten noch stärker unter den widrigen Bedingungen zu leiden, erklärt er gegenüber CRN USA. Auch Tech Datas größte Konkurrent, Ingram Micro, muss einige Geschäftsbereiche restrukturieren, allerdings nicht in Europa, sondern in Nordamerika.