Der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica übernimmt Jajah einen Anbieter von IP-Kommunikationslösungen mit Sitz in Israel und den USA. Der Wert der Transaktion wird mit 145 Millionen Euro (207 Millionen US-Dollar) in bar angegeben.
Durch den Kauf von Jajah mit Niederlassungen im Silicon Valley (Kalifornien) und in Israel erweitert Telefónica nach eigenen Angaben »seine eigenen Möglichkeiten, Kunden neuartige Kommunikationsdienste online anzubieten«.
Das Angebot von Jajah nutzen User aus rund 200 Ländern. Die Services sind weit verbreitete Instant-Messaging- und Social-Media-Anwendungen. Neben privaten Anwendern spricht Jajah auch kommerzielle Nutzer an. Diese können unabhängig vom Aufenthaltsort IP-Kommunikationsdienste verwenden.
Mit seinem Angebot konkurriert Jajah unter anderem mit Skype. Und dieses Unternehmen dürfte auch künftig der »Hauptfeind« bleiben. Matthew Key, Chairman und CEO von Telefónica Europe: »Die Übernahme von Jajah erweitert unser Kommunikationsangebot und eröffnet uns neue Möglichkeiten im Bereich Sprachkommunikation.«
Den Benutzern von Social-Networking-Seiten wie Twitter stehen laut Key noch mehr Kommunikationskanäle zur Verfügung. Neben Textnachrichten oder Chat könnten sie nun auch im direkten Gespräch miteinander kommunizieren.
Jajah wird unter der Leitung von Telefónica Europe weiterhin Produkte unter dem eigenen Markennamen anbieten. Das Unternehmen wird ihre Services als erste regionale Geschäftssparte von Telefónica offerieren.
Abzuwarten bleibt, inwieweit sich die Transaktion auf das Geschäft von Skype auswirken wird. Der weltweit führende Anbieter von VoIP- und Messaging-Diensten befindet sich derzeit im Umbruch. Nach der Loslösung von Ebay und dem Einstieg der Beteiligungsgesellschaft Silver Lake ist das Unternehmen auf der Suche nach neuen Einnahmequellen, speziell im Geschäftskundenumfeld.
Wie gemeldet (siehe Avaya und Skype verhandeln …) laufen derzeit Gespräche zwischen Skype und der ebenfalls zu Silver Lake gehörigen Unified-Communications-Firma Avaya. Beide wollen angeblich auf technologischer Ebene und beim Ausbau der Business-Produktlinie von Skype zusammenarbeiten.