Telekom ordnet Geschäftskundensparte neu
Die Deutsche Telekom ordnet ihren Businesskundenbereich komplett neu. T-Systems betreut künftig ausschließlich die Top- 400-Konzernkunden. Alle weiteren rund 2,46 Millionen Geschäftskunden wandern unter dem Telekom-Dach in die neu formierte Geschäftskundensparte.
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- Konkurrenz-Angriff
Ganz einfach fiel es Telekom-Vorstand Sales & Service Timotheus Höttges auf einer Pressekonferenz in Bonn nicht, die Struktur der neuen Geschäftskundensparte zu erklären – ein großer Konzern ist halt kompliziert. Mit Ausnahme der Großkunden, so Höttges, kommen alle Businesskunden unter das Dach der Deutschen Telekom, wo die Bilanzierung unter »T-Home« erfolge. Dennoch will Höttges nicht etwa die Privatkundenmarke »THome « ausdehnen, sondern die rund 160.000 Kunden aus dem Mittelstand, sowie die etwa 2,3 Millionen Kleinunternehmen im Bereich »Deutsche Telekom Geschäftskunden « zusammenfassen. Deren Geschäftsführungs- Sprecher Norbert Hentges verantwortet nunmehr einen Konzern im Konzern, der hierzulande rund 5,7 Milliarden Euro Umsatz macht und in einem ersten Schritt etwa 6.300 Mitarbeiter beschäftigt. Mittelfristig soll die GK-Sparte um rund 1.800 T-Mobile- Mitarbeiter ergänzt werden.
Offen bezeichnete Vorstandsmitglied Timotheus Höttges die neue Ausrichtung als Kurskorrektur und etwas flapsig als »Rolle rückwärts«, was jedoch seine Gründe habe: Bei der Umstrukturierung der Telekom im Jahr 2005 sei man davon ausgegangen, dass im Businessbereich die Nachfrage nach einem Rechenzentrum basierten IT-Portfolio massiv zunehme und die Systemintegration für den Mittelstand immer bedeutender werde. Hier habe man sich allerdings getäuscht: »Im Mittelstandssegment macht die Telekom nach wie vor 97 Prozent ihres Umsatzes mit klassischen Telekommunikationsprodukten «, erläuterte Höttges. Der Vorstand räumte ein, dass sich vor allem die Betreuung kleiner Geschäftskunden im Zuge der letzten Umstrukturierung verschlechtert habe, da diese Klientel quasi nur noch Support aus dem Call-Center erhielt.
Man habe erkannt, dass die Mehrzahl der Kunden ganz andere Anforderungen habe, dem man nun verstärkt nachkommen möchte: So soll das Zusammenspiel von Festnetz und Mobilfunk durch neue Bundle-Lösungen verbessert werden. Die Migration zu IP-basierten Produkten werde forciert. Netzzentrierte IT-Lösungen werde man künftig als Ergänzung zur Telekommunikation anbieten, wobei standardisierte Lösungen und Produkte im Mittelpunkt stehen sollen. Unter dem Begriff »Connected Work« werde die Telekom zudem die Infrastruktur für alle Lösungen im Bereich Cloud Computing anbieten.