Samsung Q1


Samsung sendet den Q1 zum Test. Das Gerät verlässt sich voll und ganz auf den Touchscreen-Betrieb und verzichtet auf eine reguläre Tastatur.
Rechts und links neben dem Schirm befinden sich zwei Mini-Keyboards mit den nötigsten Tasten. Unter der linken Tastatur sitzt ein »Mouse-Dial-Key«. Mit dem Daumen der linken Hand verschiebt der Benutzer einen Knopf in zwei Achsen und kontrolliert somit den Mauspointer.
Auf der rechten Seite finden sich die zwei Maustasten sowie ein Pfeiltastenkreuz und eine Enter-Taste. Der Q1 verfügt wie das Lifebook über vier LAN-Schnittstellen. Der Ethernet-Port unterstützt dabei jedoch nur 100 MBit/s und die WLAN-Schnittstelle- die Normen 802.11b/g, aber nicht 802.11a. Zudem stehen die High-Speed-Bluetoth und die HSDPS-fähige UMTS-Schnittstelle zur Verfügung.
Der PC arbeitet mit einer 800-MHz-Single-Core-CPU von Intel und 1 GByte Arbeitsspeicher. Die Festplatte misst 60 GByte. Die im Chipsatz integrierte 945GM-Grafikkarte steuert den 1024 x 600 Pixel auflösenden Bildschirm.
Das Display ist sehr hell und aus verschiedenen Blickwinkeln klar lesbar. Die Schrift fällt jedoch sehr klein aus. Samsung integriert zudem zwei via USB angebundene Webcams, eine an der Gehäuserückseite und eine direkt über dem Display. Damit arbeitet der Q1 als Fotoapparat oder als Video-Conferencing-System.
Trotz der schwächeren Basisausstattung geht der Q1 recht flott unter Windows-XP-Tablet-Edition ans Werk. Aber auch hier gibt es bei der Arbeit mit dem Stift immer wieder kurze Verzögerungen.
Das Mouse-Dial-Key erweist sich als äußerst unpräzises Instrument, mit dem der Anwender auch nach längerem Üben immer wieder Probleme beim exakten Positionieren der Maus bekommt. Auch die gespaltene Tastatur bedarf ein wenig Übung.
Als alternative Eingabemethode installiert Samsung eine Software namens Dial-Keys. Diese stellt in den unteren Bildschirmecken zwei viertelkreisförmige Tastaturen dar, welche sich mit den Daumen bedienen lassen. Diese Art der Zeicheneingabe erweist sich als gerade noch akzeptable Notlösung.
Dabei stellt sich aber heraus, dass das Touch-Screen sehr empfindlich arbeitet und bereits auf leichte Berührungen mit dem Finger oder der Hand reagiert. Daher kann der Anwender mit Stift-Tools wie dem Microsoft Journal gar nicht arbeiten, solange sich der Q1 im Querformat-Modus befindet.
Legt der Anwender den Handballen auf das Display, genügt dieser Druck bereits, um die Maus umzulenken. Mit dem Pen ließe sich nur dann schreiben, wenn der Handballen in der Luft bleibt. Wer schon einmal versucht hat, eine Notiz auf einen Block zu schreiben und dabei die Hand nicht auf das Papier aufzulegen, kann sich vorstellen, wie das Gekritzel aussieht.
Schaltet der Anwender den Schirm auf Hochformat, geht es besser, aber immer noch nicht gut. In diesem Betriebsmodus stößt die Hand des Benutzers – wie beim Lifebook – gerne mal an die Funktionstasten und löst damit unerwünschte Funktionen aus.
In der Hochformat-Einstellung lässt sich das Mouse-Dial-Key nicht einsetzen, da sich die Achsen nicht der Rotation des Schirms anpassen und daher um 90 Grad versetzt arbeiten.
Der Samsung Q1 ist ein nettes Spielzeug für Erwachsene. Das Gerät positioniert sich irgendwo zwischen Playstation-Portable und Notebook, kann aber keine der beiden Funktionen stemmen.
Das tastaturlose Design geht leider nicht auf, da sich weder die Not-, noch die Dial-Keys-Bildschirmtastatur für längere Texteingaben eignet. Auch als Tablet-PC patzt der Q1.
Der Touch-Screen arbeitet präziser als beim Lifebook, doch reagiert das Display viel zu druckempfindlich. Wenn der Benutzer beim Schreiben nicht einmal den Handballen ablegen darf, lässt sich der Pen nicht sinnvoll nutzen.
In der Praxis erweist sich das ultrakompakte Tablet-PC-Design als nettes Gimmick mit nur wenig praktischem Nutzeffekt. Eingefleischte Computerbenutzer werden stets den Stift beiseite legen und mit den gewohnten Tools Maus und Tastatur an die Arbeit gehen.
Daher lässt sich das Fujitsu Siemens Lifebook P1620 recht gut als portabler PC und dank Port-Replicator auch als stationäre Arbeitsstation verwenden – auf den Stift könnten viele Nutzer gänzlich verzichten. Das kompakte Design hat jedoch einen stolzen Preis. Ähnlich leistungsfähige Notebooks kosten rund die Hälfte, wiegen dafür aber das Dreifache und verzichten oft auf die integrierte UMTS-Karte.
Der Q1 von Samsung erweist sich leider als technisch nette Designstudie für einen protablen PC im PSP-ähnlichen Formfaktor und lässt sich in der Praxis kaum für reguläre PC-Applikationen nutzen. Für einen portablen Video- und MP3-Player, eventuell mit Navigationsfunktion und Browser, fällt das Gerät zu teuer aus.
Interessant wäre der Q1 in besonderen Einsatzgebieten mit einer an das Gerät angepassten Touch-Screen-Software.