Ein Wiki? Ja, warum nicht! Für erste Gehversuche mit diesem Tool bietet sich für Firmen Twiki an. Es handelt sich um eine kostenlose Open-Source-Wiki-Lösung für Arbeitsplatz-Collaboration.
Twiki wird unter anderem vom Halbleiterhersteller Texas Instruments eingesetzt.
Der Service gestattet eine Zugriffs- und Revisionssteuerung sowie Audit-Trails. Die Design-Abteilung von Texas Instruments in Indien nutzt Twiki als Web-Repository für alle Projektinformationen; mehr als 400 Mitarbeiter sind als Benutzer registriert. Was für ein solches Unternehmen mit dieser Benutzerzahl taugt, sollte für kleinere Organisationen allemal ausreichen.
Im Grunde handelt es sich bei Twiki um ein flexibles System für den Einsatz als Enterprise-Wiki, Enterprise-Collaboration-Plattform und Knowledge-Management-System. Die Lösung implementiert die ursprüngliche Wiki-Idee eines gemeinsamen Whiteboards: Jeder kann Inhalt hinzufügen, ändern und die Organisation des Inhaltes modifizieren.
Was auch immer ein Benutzer schreibt, wird »hübsch« präsentiert und bleibt erhalten. Twiki fügt diesem Konzept aber viele Funktionen hinzu, die auch im professionellen Umfeld Sinn machen.
In erster Linie ist Twiki ein strukturiertes Wiki, das die Vorteile eines Wikis mit denen einer Datenbank-Applikation kombiniert. Wikis erlauben offene, untereinander verlinkte Inhalte, die jeder beliebige Benutzer editieren kann. Sicherheit gibt es lediglich in Form eines Audit-Trails.
Eine Datenbankapplikation arbeitet hingegen mit hoch strukturierten Daten, besitzt eine Zugriffssteuerung, vereinfacht die Berichterstellung und unterstützt Workflows. Twiki erlaubt als strukturiertes Wiki den Benutzer nun, strukturiertem Inhalt freien Content hinzuzufügen (und umgekehrt).
Natürlich enthält Twiki eine Zugriffssteuerung, denn bei einem internen Unternehmenseinsatz soll natürlich nicht jeder Benutzer auf jeden Inhalt zugreifen dürfen. Außerdem bietet Twiki eine vollständige Revisionskontrolle, die jede Änderung aufzeichnet.
Bereits in der Grundversion lässt sich Twiki als Whiteboard, Dokument-Repository, gemeinsame Autorenumgebung, Notizbuch und Chatraum nutzen. Eine Plug-in-Schnittstelle öffnet die Lösung für Anpassungen, Erweiterungen und die Applikationsintegration.
Mit Erweiterungen, die größtenteils ebenfalls als Open-Source-Software verfügbar sind, wurde Twiki bereits erfolgreich als Content-Management-System (CMS) für Web-Sites, als Präsentationsentwicklungswerkzeug, Blog, Datenbank, Projektmanagementsystem und Tracking-Tool eingesetzt. Allerdings müssen interessierte Benutzer diese Erweiterungen zunächst finden – die Web-Site von Twiki ist ein guter Ausgangspunkt für eine Suche.
Für die Benutzer ist die Anwendung von Twiki denkbar einfach. Sie erhalten einen Wysiwyg-Editor, mit dem sie über einen Web-Browser gemeinsam Web-Inhalte erzeugen, organisieren und modifizieren. Der Editor glänzt mit Textformatierungsfunktionen und erlaubt den Upload beliebiger Dateianhänge.
Twiki pflegt ganz natürlich den Informationsfluss innerhalb der Organisation und eliminiert das Syndrom des veralteten Intranet-Inhalts.
Für Administratoren ist die Sache nicht ganz so einfach, denn sie müssen Twiki ja erst einmal ihren Benutzern zur Verfügung stellen. Die Software aus dem Web herunterzuladen ist nur der erste – einfachste – Schritt. Diese anschließend auf einem Web-Server zu implementieren, kann jedoch sehr kompliziert sein, wenn es sich nicht gerade um Apache unter Linux handelt.
Zwar gibt es Anleitungen für eine Reihe weiterer Web-Server und Plattformen, doch beziehen sich diese nicht immer auf die aktuelle Twiki-Version. Hilfe verspricht die Twiki-Community, die mittlerweile recht groß ist und sehr engagiert ist Probleme zu lösen.