TK-Markt in heftiger Bewegung

7. September 2006, 0:00 Uhr | Markus Bereszewski

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

TK-Markt in heftiger Bewegung (Fortsetzung)

Festnetz und Mobilfunk wachsen zusammen
Einer der Vorteile von VoIP-Anwendungen ist zweifelsohne das Zu­sam­men­wachsen der Bereiche Festnetz und Mobilfunk. Dank der sogenannten Fixed Mobile Convergence verschwindet die bisher gültige Trennung der beiden Segmente und ermöglicht unterbrechungsfreie Sessions über leitungsvermittelte Netze (das beispielsweise für ein GSM-Telefonat genutzt wird) und IP-Netze (auf die zum Beispiel WLAN zurück­greift) hinweg ? gleichgültig, welcher Netzzugang gerade verfügbar ist. Die fühlbaren Grenzen zwischen Festnetz und Mobilfunk gehören damit bald der Vergangenheit an. So können sich etwa Laptopnutzer zu Hause oder im Büro per DSL-Zugang mit dem weltweiten Datennetz verbinden, unterwegs stehen ihnen WLAN-Hotspots und neuerdings auch UMTS-Datendienste zur Verfügung.

Grenzlos drahtlos dank IP und IMS
Dabei bildet IP die technologische Grundlage. Idealerweise lässt sich die Verbindung von traditionellen Sprachnetzen wie VoIP, DSL, GSM, GPRS, UMTS, WiFi und WiMAX über ein IP Multimedia Subsystem (IMS) erreichen. Bislang voneinander unabhängige Diens­te wie Telefonieren, SMS, Datenaustausch oder Multimediakommunikation werden integriert und automatisch an das verfügbare Gerät angepasst. Ausrüster wie Lucent Technologies vertreten die Auffassung, dass IMS der technisch und ökonomisch sinnvollste Weg sei, eine gemeinsame Plattform für Fest- und Mobilfunknetze herzustellen. Die erst kürzlich vorgestellte neue Netz­werkarchitektur »Acuity« untermauert die Konvergenzstrategie. Sie bindet IMS mit einem optischen Transportnetz, Ethernetroutern und Mobilfunknetzelementen wie dem Base Station Router zusammen und steuert alle Ressourcen.
Zweifelsohne bietet die Konvergenz von Fest- und Mobilfunknetz den Carriern neue Chancen, ihr Geschäft
mit neuen, integrierten Diensten zu erweitern. »Kennzeichnend für diese Entwicklung ist die Entscheidung von Vodafone ? entgegen der lange ma­nifestierten Absicht ? Arcor nicht ab­zustoßen, sondern zu behalten und sogar Festnetzprodukte unter dem Namen von Vodafone weiterzukaufen«, kommentiert Frank Heuer die Entwicklungen.

Entwicklung hin zu Next Generation Networks
Zwangsläufig beschäftigen sich die Netzbetreiber mit Strategien hin zu konvergenten Netzen. So planen Carrier Milliarden-Investments, um den Ausbau ihrer Netze hin zu leistungsfähigen Breitbandnetzen zu realisieren. BT hat mit dem »21st Century Network« seine Strategie für die Übertragung von Kommunikationsservices der neuen Generation bereits vorgestellt. Das IP-Netz soll das herkömmliche Telefonnetz komplett ersetzen, so die Vision des Carriers.
Dass die Zukunft IP heißt, darin sind sich die Netzbetreiber einig ? wie jedoch die jeweilige konvergente Netzwerkstrategie aussieht, die hoffentlich die gewünschten Umsätze und Margen beschert, da verfolgen die Carrier ihre jeweils eigenen Wege mit eigenen Umbauprogrammen.
Unter dem Schlagwort »Survival of the fittest« lässt sich die derzeitige Marktsituation am besten beschreiben. Auch weiterhin wird der Markt von Merger und Acquisitions wie jüngst etwa vom Netzwerkbündnis Nokia und Siemens, der Fusion von Lucent Technologies und Alcatel, Telefonica und O2 oder MCI Worldcom und Verizon geprägt sein. Untermauert wird die Annahme auch vom Marktanalysten Insight Research, die in ihrer aktuellen Studie mit starken Verschiebungen auf dem TK-Markt rechnen. Das Übernahmekarussell, wie es auf dem europäischen Markt seit einiger Zeit zu beobachten ist, wird auch weiterhin für Veränderungen sorgen und den Kampf um Kunden, Umsätze, Margen und Marktanteile dominieren.    


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