Ökonom

Trägheit schützt gegen falschen Fortschritt

29. Oktober 2010, 14:21 Uhr | Elke von Rekowski
Ein gewisses Maß an Trägheit der Deutschen ist zwar gut, zu viel darf es allerdings nicht werden. (Foto: Benjamin Thorn - Fotolia.com)

Die Trägheit der Deutschen hat jetzt der Bonner Ökonom Carl Christian von Weizsäcker gelobt. Ein gewisser Unwillen zur Veränderung wirke gewissermaßen als Filter gegen falschen Fortschritt, so seine Überzeugung.

»Der Mensch hängt grundsätzlich am Status Quo und das hat auch sein Gutes. Der Widerstand gegen Veränderung verhindert, dass es nur einen scheinbaren Fortschritt gibt, der sich zuletzt als Nachteil herausstellt«, sagte von Weizsäcker dem »Kölner Stadt-Anzeiger«. So werde die Hürde höher, die für eine Verbesserung übersprungen werden müsse und die Veränderung am Ende sei tatsächlich ein Fortschritt. »Das ist eine gute Sache«, so von Weizsäcker. Dennoch sollte man bedenken, dass Deutschland als Wirtschaftsstandort natürlich im internationalen Wettbewerb stehe. Es dürfe deshalb » nicht dazu kommen, dass wir aus lauter Verliebtheit in den Status Quo zurückfallen gegenüber anderen. Die Leistungseliten dürfen nicht auswandern«. Da sei dann die Grenze des Widerstandes gegen den Fortschritt erreicht.


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