Klare Linie bei Transtec. Die Integration der Marke Lynx ist abgeschlossen. Mit der Resellermarke Lynx muss sich der Direktanbieter nicht mehr mit Channel-Konflikten rumschlagen. Transtec- Chef Uysal hat für die beiden Marken weitreichende Pläne.
Channel-Konflikte sind bei der Transtec AG in Tübingen kein Thema mehr. Seit Mitte des Jahres ist die Integration der 2006 hinzugekauften Marke Lynx abgeschlossen und die Zwei-Marken-Strategie etabliert. »Transtec macht seitdem konsequent Direktgeschäft, Lynx ist die Resellermarke«, erklärt der Vorstands-Chef Ertu Uysal. Das war nicht immer so. Transtec verkaufte in der Vergangenheit die Server und PC-Produkte überwiegend direkt. Reseller wurden über die Distributionstochter Triplestor bedient. »Mit dem indirekten Vertrieb mussten wir harte Erfahrungen machen, hatten immer Channel-Konflikte und es nie geschafft, sie in den Griff zu bekommen.« Ihm war klar, dass Unternehmen und Marke getrennt werden mussten, um die Reseller nicht weiterhin zu verprellen.
Als Glücksfall bezeichnet er den Niedergang der KLE in Reutlingen, mit der Transtec bereits zusammenarbeitete. Als KLE in Insolvenz ging, übernahm Uysal von dem Distributor und Hersteller die Marke Lynx und rund 30 der insgesamt 126 Mitarbeiter. Doch die Integration funktionierte nicht so reibungslos, wie sich dies der Transtec-Chef vorgestellt hatte: »Wir haben es uns am Anfang sicherlich leichter vorgestellt und dafür Lehrgeld gezahlt. Aber seit rund einem Jahr läuft es.«
Seit Mitte dieses Jahres ist die Restrukturierung abgeschlossen. Etwa 2.000 frühere Transtec-Reseller beziehen jetzt größtenteils die Lynx-Produkte. »Dadurch haben sich die Channel-Konflikte aufgelöst«, freut sich Uysal. Damit kann er sich jetzt auf die strategische Entwicklung der beiden Marken konzentrieren. Vorgesehen ist, dass Transtec zum Lösungsunternehmen umgebaut wird und künftig zusammen mit der Hardware wie Storage und Server, Managementlösungen, Virtualisierung und Dienstleistungen angeboten wird.
Uysal, der nach dem Weggang von Jochen Friesch dessen Position als Marketingchef in Personalunion führt, hat auch für die Resellermarke weitreichende Pläne. So soll es unter dem Lynx- Brand nicht nur Einstiegsserver, sondern höherwertige Produkte geben wie »Server by Lynx« für den Enterprise-Bereich. Wegen der Resellernachfrage gibt es jetzt auch wieder Lynx-Notebooks. Weil Transtec keine produzierte, waren die Geräte nach der Übernahme aus dem Lynx- Portfolio verschwunden.
Neben den Produkten muss sich Uysal auch verstärkt mit der Konsolidierung des Unternehmens beschäftigen. »Denn Lynx ist profitabel, aber die Transtec noch nicht. Aber bis Jahresende werden wir auf einem guten Weg sein.« Spätestens 2009 will er beide Unternehmen auf einen profitablen Kurs bringen. Für dieses Jahr rechnet er noch mit einem Umsatzrückgang bei Transtec auf 52 Millionen Euro, nach 56 Millionen im vergangenen Jahr.
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