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Trojaner zeichnet Skype-Gespräche auf

Die Spezialisten des Symantec Response-Teams haben einen neuen Trojaner identifiziert, der Skype-Unterhaltungen über VoIP aufzeichnet und dem Angreifer anschließend als MP3 zur Verfügung stellt. Er ist so aufgebaut, dass er mit einigen wenigen Änderungen auch andere VoIP-Lösungen abhören kann.

Autor: Lars Bube • 28.8.2009 • ca. 0:40 Min

Die Hacker starten zum großen Lauschangriff gegen VoIP.
Inhalt
  1. Trojaner zeichnet Skype-Gespräche auf
  2. Skype nur Testobjekt

Nachdem heutzutage immer mehr Telefongespräche über Voice over IP (VoIP) geführt werden, haben sich jetzt erstmals auch Hacker daran gemacht, diesen neuen Kommunikationsweg für ihre Zwecke zu missbrauchen. Mit dem Trojaner »Trojan.Peskyspy« hat das Response-Team von Symantec diese Woche die erste Schadsoftware aufgespürt, die sich gezielt gegen VoIP-Kommunikation richtet: Peskyspy zeichnet VoIP-Gespräche über den beliebten Dienst Skype auf und gibt dem Angreifer anschließend eine MP3-Datei mit dem gesamten Telefonat aus.

Dabei liegt keine Lücke in Skype selbst vor, die den Angriff erlauben würde. Der Trojaner greift den Sound stattdessen direkt von den Audiogeräten des Rechners ab, indem er mehrere Windows API-Aufrufe abgreift, die für Audio Ein- und Ausgabe verwendet werden. Damit kann er sämtliche Audio-Daten, die sich zwischen dem Skype-Prozess und der darunter liegenden Sound-Hardware bewegen, bereits auf Windows-Ebene kopieren, und über ein backdoor als MP3 an den Angreifer weiterleiten. Indem Peskyspy die Audio-Daten bereits auf dieser Zwischenebene abgreift, umgeht er auch Sicherheitsmechanismen wie die Gesprächsverschlüsselung von Skype.