In knapp drei Viertel der größeren Firmen wurde UC bereits implementiert
- UC schwer im Kommen
- In knapp drei Viertel der größeren Firmen wurde UC bereits implementiert


Am wichtigsten ist ihnen die Zusammenführung der unterschiedlichen Kommunikationskanäle. Denn die regelmäßige Abfrage von Telefon, Mail, Handy und anderem wird inzwischen oft als lästiges Übel empfunden. Ziele der UC-Implementierungen sind vor allem die bessere Zusammenarbeit mit Lieferanten, schnellere Reaktionen und mehr Produktivität. Wie wichtig UC derzeit ist, bestätigt auch eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Forrester. Befragt wurden hier insgesamt rund 2000 Entscheidungsträger von nordamerikanischen und europäischen Unternehmen. Ergebnis: In knapp drei Viertel der größeren Firmen wurde UC bereits implementiert oder befindet sich im Rollout respektive in der konkreten Planung. Nur 27 Prozent von ihnen arbeiten derzeit nicht an UC-Lösungen. Auch das Marktforschungsunternehmen IDC beschäftigte sich jüngst mit dem Thema. IDC hält die Migration zur IP-Telefonie und die Mobilisierung der Arbeitskräfte für die wichtigsten Einfallstore der UC-Technologie. Sie sei eine Domäne der Integratoren, Hard- und Softwarehersteller, während die Telcos das Thema größtenteils verschlafen hätten, meint IDC. Anbieter wie Microsoft, IBM, HP, SEN (Siemens Enterprise Communications), Cisco, Nortel oder Avaya hätten hier die Nase vorn. Allerdings gibt es zum UC-Boom auch kritische Stimmen. So lautet ein vielfach geäußerter Vorwurf, dass UC für den Anwender nicht so einfach sei, wie es die bunten Werbepräsentationen vorspiegeln. »Nutzer folgen ihrer Routine«, sagt beispielsweise Kai Riemer, Leiter der Forschungsgruppe für Kooperationsmanagement und -systeme am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Münster. Dort werden neuartige Kommunikationsumgebungen auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Werde den Anwendern zu viel Umdenken und zusätzliche Aktivität zugemutet, verlören sie sehr schnell das Interesse an neuen Technologien, berichtet Riemer. Man einige sich dann in Teams am ehesten auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, und das sei nun mal meistens Telefon oder Mail. Auch die Ergebnisse der Berlecon-Studie lassen bei näherem Hinsehen durchaus Zweifel an der schönen, neuen UC-Welt aufkommen. So monierten die Umfrageteilnehmer, durch die ständige Verfügbarkeit von mobiler E-Mail und Telefonie würde Verantwortung eher durch Nachfragen delegiert, statt selbst zu entscheiden. Andererseits würden durch die permanente Erreichbarkeit gelegentlich Prozesse über Gebühr beschleunigt. Nachher folge dann der Katzenjammer, wenn einmal getroffene Entscheidungen wieder revidiert werden müssten.